Erstmals seit 1979 erscheint am 3. November wieder eine "Asterix"-Geschichte auf Deutsch, die sich das verstorbene Comic-Genie Rene Goscinny ausgedacht hat. Zeichner Albert Uderzo hat seine Skizzen für den 70er-Jahre-Zeichentrickfilm "Asterix erobert Rom" überarbeitet und gemeinsam mit Goscinnys Drehbuchszenario veröffentlicht.
Bilderbuch statt Comic
Was herauskam, ist jedoch kein Comic mit Sprechblasen oder exaktes Drehbuch, sondern ein Bilderbuch mit Fließtext. "Asterix erobert Rom" war im Oktober 1976 in die Kinos gekommen und gilt als erfolgreichste Verfilmung der Abenteuer des tapferen kleinen Galliers. Der Inhalt des Buches: Cäsar gibt Asterix und Obelix zwölf Prüfungen auf, damit sie beweisen, dass sie so unbesiegbar wie Götter sind. In Frankreich ist "Asterix erobert Rom" bereits im Oktober erschienen, zum 40. Jubiläum des Films. Kein "Paff!", kein "Wlamm!", keine Bildfolgen - das hat viele Fans überrascht und spaltet in der Heimat der unbeugsamen Schnauzbarträger die Gemüter.
Zaubertrank-Episode
Es ist aber nicht das erste Abenteuer aus dem "Asterix"-Kosmos, das als Fließtext herauskommt. Schon die Episode "Wie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist" - 1989 erstmals erschienen und 2009 überarbeitet - fußte auf jahrzehntealten Ideen von Goscinny und wurde von Uderzo zu einem Bilderbuch ausgebaut.
Lucky Luke und der kleine Nick
Rene Goscinny hatte neben den rauflustigen Galliern auch weitere unvergessliche Figuren wie "Der kleine Nick" und "Lucky Luke" geschaffen. Sein Tod 1977 gilt vielen "Asterix"-Fans als Katastrophe für die Reihe. Albert Uderzo - ein fabelhafter Zeichner, aber kein großer Autor - fiel es immer schwerer, die Lücke des göttlichen Texters zu füllen. Die Abenteuer wurden stetig schwächer. Seit 2013 setzen Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen) behutsam das Erbe fort. Mit der Reihe geht es seither bergauf.