Sie stecken im Spannungsfeld zwischen alter Welt und neuer Welt: Ayoub, Maurice, Fouad und Karim, eine Clique irgendwo in Belgien. Sie sind Drarries, Burschen aus dem Maghreb und dann doch wieder nicht: „Natürlich sind wir Marokkaner. Aber Marokkaner aus Belgien, nicht aus Marokko.“

Sie haben die gleichen Hoffnungen, Wünsche und Träume wie andere Gleichaltrige, aber sie haben ein Problem: Sie scheitern an der Unmöglichkeit, Wurzeln
zu schlagen. Der Welt ihrer Väter längst entwachsen, in der neuen Welt, die Geld, Wohlstand und Glück verheißt,
noch nicht angekommen, pendeln sie zwischen permanenter Ablehnung. Sie sind
die ewigen Außenseiter – und das wird zu
ihrer gemeinsamen Triebfeder. Ein Ticket
in den Abgrund.

Immer öfter überspringen sie die Schwelle zwischen Übermut und handfester Gewalt. Das kurze Aufblitzen von Vernunft und Verzweiflung greift nicht mehr. Der
Zug ist schon in Fahrt. Die Richtung verheißt für
alle nichts Gutes: Kevin wird zu Karim, radikalisiert
sich, endlich gebraucht werden – in Syrien. Der Rest
fährt mit voller Fahrt bis zur Endstation namens Parallelgesellschaft.