1 Beethovens Leben und Schaffen fällt in die Zeit des Übergangs von der höfischen zur bürgerlichen Musikkultur – inklusive Heldentum. „Davon zeugen heute noch rund 250 Denkmäler und Erinnerungszeichen an Musiker und Komponisten alleine in Wien. Je 20 sind Beethoven sowie Schubert gewidmet“, sagt die Historikerin und Kuratorin Lisa Noggler-Gürtler vom Wien-Museum. Viele Orte von Floridsdorf bis Simmering verweisen auf Beethoven, der 1787 erstmals nach Wien kam und ab 1792 permanent dort lebte. Am Beethovenplatz trohnt das bronzene Denkmal von Caspar von Zumbusch von 1880. Das Originalmodell steht im Konzerthaus.

2 Auf Sommerfrische in der Badeanstalt Heiligenstadt, damals noch ein Vorort Wiens, suchte Beethoven Heilung und Verbesserung seines Gehörleidens. In einem Bauernhaus (heute Probusgasse 6) verfasste er 1802 auch das „Heiligenstädter Testament“ mitsamt Nachschrift. Seit 2017 kann man dort das Beethoven-Museum des Wien-Museums besuchen, das in 14 Räumen dessen Zeit in Wien einordnet – mit Ohrröhren, Souffleur-Kasten und Hörstationen. Wer nach Heiligenstadt fährt, sollte bei Beethovens Lieblingsheurigem, dem Mayer am Pfarrplatz, stoppen. Auch dort lebte der Komponist einige Zeit.

3 Insgesamt 68 Mal soll er, so Noggler-Gürtler, alleine in Wien umgezogen sein. Einer der bekanntesten Wohnorte ist das Pasqualatihaus auf der Mölker-Bastei 8, wo er mehrmals wohnte und u. a. das Klavierstück „Für Elise“ komponierte. Heute kann man die Wohnung gegenüber besuchen.

4 Und, ebenso in Heiligenstadt, kann man auf Beethovens Lieblingsspazierweg – dem Beethovengang in Döbling – am Schreiberbach wandeln.

5 Triumphale Uraufführungen oder Akademien fanden vielerorts statt: im Eroica-Saal des Theatermuseums oder im Großen Redoutensaal der Spanischen Hofreitschule. Im Theater an der Wien (Bild) feierte er nicht nur am 20. November 1805 Uraufführung mit „Fidelio“, sondern in den Jahren 1803/04 wohnte er zeitweise auch dort. Inklusive Einkehrschwüngen ins Wirtshaus „Ludwig van“ in der Laimgrubengasse 22, ebenso einer seiner Wohnorte, wo man heute wieder speisen kann.

6 Im „Goldenen Krauthappl“, wie die Wiener die Secession nennen, befindet sich eines der berühmtesten Kunstwerke, das den Komponisten und Pianisten verewigte: der Bilderzyklus „Beethovenfries“ von Gustav Klimt aus dem Jahr 1901.


7 Zum Begräbnis am Währinger Friedhof, dem heutigen Schubertpark, kamen 1827 fast 25.000 Menschen – „also rund ein Zehntel der damaligen Bevölkerung Wiens“, rechnet Noggler-Gürtler vor. Franz Grillparzer verfasste die Grabrede, der Schauspieler Heinrich Anschütz trug sie vor. 1888 wurde Beethovens Grab, wie jenes von Schubert, der neben ihm begraben sein wollte, auf den Zentralfriedhof überführt. Zu finden bei den Ehrengräbern der Gruppe 32A – einem der meistbesuchten Orte an diesem Friedhof.