Mit ihrem Roman „Blasmusikpop“ ist die klassische Philologin 2012 mit Pauken und Trompeten in die heimische Literaturlandschaft getuscht und wurde natürlich sofort mit dem Etikett „Shooting-Star“ versehen. Es folgten die Romane „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“ (2015) und zuletzt „Rückwärtswalzer oder Die Manen der Familie Prischinger“. In all diesen Werken schafft es die gebürtige St. Pöltnerin Vea Kaiser, literarischen Tiefgang mit einem schwebenden, unterhaltsamen Schreibstil und großem Sprachwitz zu verbinden. Gute Bücher dürfen auch Spaß machen!
Neu in der Jurorenrunde des diesjährigen Bachmannpreises sind die deutsche Literaturwissenschafterin Mara Delius und eben Vea Kaiser, die übrigens im siebenten Monat schwanger ist und sich „schon riesig“ auf ihr erstes Baby freut. Ihre Rolle als Jurorin nimmt die 32-Jährige, auch fußballaffin und bekennender Fan des SC Rapid, sehr ernst und hat sich auch akribisch darauf vorbereitet. „Ich bin ja eine perfektionistische Zwangsneurotikerin, und mein Motto ist ,ganz oder gar nicht’.“
Kaiser war bereits dreimal Gast im „Literarischen Quartett“ und hat dort durch ihre leidenschaftliche, kenntnisreiche Expertise aufhorchen lassen. Und auch beim Bachmannpreis wird sie sich intensiv mit den Texten der Teilnehmer beschäftigen: „Oft habe ich mich als Zuschauerin geärgert, wenn Juroren die Texte meinem Empfinden nach nicht genau genug gelesen haben. Das wird mir nicht passieren.“ Deshalb hat sich Kaiser, die auch als Übersetzerin und Fremdenführerin arbeitet, alle bisher publizierten Bücher der Eingeladenen besorgt - und natürlich genau gelesen.
Von ihren beiden Schützlingen – der Niederösterreicherin Magda Woitzuck und dem Deutschen Leander Steinkopf – ist sie „felsenfest überzeugt“. Kaiser selbst hat sich auch schon einmal beim Bachmannpreis beworben. „Ich war dann so beleidigt, dass ich nicht genommen wurde, dass ich mich nie wieder beworben habe.“