Der mit 25.000 Euro dotierte Bachmann-Preis geht an die Österreicherin Birgit Birnbacher. Stefan Gmünder, der sie eingeladen hatte, meinte in seiner Laudatio: "Die Autorin blendet nicht in die Welt der Schönen und Reichen, sondern um eine im Prekariat lebende Sozialforscherin oder einem zusammenbrechenden Paketboten." Birgit Birnbachers Sprache rühre auf, fließe über und knistere. Der Text endet mit dem Bedürfnis der Erzählerin zu Singen - das sei es, was Literatur ausmache. Ein Porträt der frischgebackenen Preisträgerin lesen Sie hier.
Birgit Birnbacher gewinnt Bachmann-Preis: "Kann es nicht glauben"
Der mit 12.500 Euro dotierte Deutschlandfunk-Preis geht an den Österreicher Leander Fischer. Hubert Winkels zeigt sich in seiner Laudatio begeistert von dem Text, der vom Knüpfen von Ködern für das Fliegenfischen erzählt. Ein Porträt von Leander Fischer lesen Sie hier.
Der Kelag-Preis (10.000 Euro) geht an die Kärntnerin Julia Jost. Klaus Kastberger meint, was "früher vielleicht Bärental genannt wurde, wird nun nach dem Schrei einer Mutter getauft, die um ihren Sohn trauert: Schakaltal". Und: "Was mich selbst in besonderer Weise eingenommen hat, ist, dass es auch Humor und erzählerische Distanz gibt für Themen wie Kärnten, Österreich und darüber hinaus. Dieser Text sagt: Wir dürfen auch einmal Spaß haben, wenn wir an diesen schweren Themen arbeiten."
Der letzte Preis, der von der Jury vergeben wird, ist der 3sat-Preis. Der geht an Yannic Han Biao Federer. Er der deutsche Germanist und Romanist ist damit der erste nicht-österreichische Preisträger. Hildegard Keller zitiert in ihrer Laudatio Maria Lassnig: "Jeder ist jede Sekunde ein Neuer". "Was das bedeuten kann, spielt Federer in jeder Sekunde neu durch. Alle Figuren werden mit jeder Sekunde andere."
Der Publikumspreis geht an die deutsche Autorin Ronya Othmann, die schon von den Juroren in der Abstimmung um die Preise immer wieder genannt wurde. Sie erzählte in ihrem Text von den Gewalttaten des IS den Jesiden gegenüber.
Auf die Shortlist schafften es außerdem Daniel Heitzler und Sarah Wipauer.
Abschlussworte von Winkels
Hubert Winkels meinte in seinen Abschlussworten, dass es ein guter Jahrgang gewesen wäre. Aufgezogen habe diesen Vorhang Clemens Setz mit seiner "Klagenfurter Rede". Später gab es Texte über die Symbiose von Menschen und Pflanzen, um die Trauer einen Toten, Gewalt im Nahen Osten, Faschismus in Kärnten - das seien "sehr unterschiedliche Themen". Und er bezog sich darauf, dass auch die Kritiker kritisiert werden (in Klagenfurt im "magdas" nach den Lesungen in einer "Kritik der Kritik"): "Und das mag ich."