Bov Bjerg (D):
Der im schwäbischen Heiningen geborene und in Berlin lebende Autor ist einer der ältesten und prominentesten im Starterfeld. Dafür verantwortlich ist neben seinem Geburtsjahr 1965 seine Tätigkeit als Kabarettist (u.a. mit Lesebühnen wie "Dr. Seltsams Frühschoppen" und die "Reformbühne Heim und Welt" sowie mit kabarettistischen Jahresrückblicken) und sein 2015 erschienener Roman "Auerhaus". Von dem Buch über eine Dorf-WG von Jugendlichen, die sich um einen selbstmordgefährdeten Freund bemühen, wurden 200.000 Stück verkauft. "Ein zauberschönes Buch über die Jugend - für jedes Alter", nannte es "Der Spiegel". Auch die Bühnenadaption ist überaus gefragt und war u.a. im Landestheater Linz zu sehen. "Krebs ist auch keine Lösung" hieß ein weiteres, 2015 uraufgeführtes Stück, "Die Modernisierung meiner Mutter" ein 2016 erschienener Geschichtenband. Bjerg liest auf Einladung von Klaus Kastberger. (http://www.bjerg.de/)
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Martina Clavadetscher (CH):
Die 38-jährige Schweizerin, die auch als Radio-Kolumnistin arbeitet, war im Vorjahr mit ihrem Roman "Knochenlieder" für den Schweizer Buchpreis nominiert. Darin erzählt sie die Geschichte der Familien Grün und Blau über rund sechs Jahrzehnte, beginnend um 2020. "Einer der eigenwilligsten und formal gewagtesten Romane seit langem", befand die "NZZ". Ihr Prosadebüt "Sammler" erschien 2014. Noch stärker verankert ist sie als Dramatikerin. In der Spielzeit 2013/2014 war sie Hausautorin am Luzerner Theater. Ihre Stücke umfassen u.a. "My only friend, the End", (UA in Luzern 2014), "Der letzte Europäer" (UA am Theater Neumarkt, Zürich, 2017) und "Umständliche Rettung" (UA in Essen 2017, ausgezeichnet mit dem Essener Autorenpreis). Sie liest auf Einladung von Hildegard E. Keller. (https://martinaclavadetscher.ch/)
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Özlem Özgül Dündar (TUR):
Die 1983 in Solingen geborene Autorin studierte Literatur und Philosophie in Wuppertal und danach am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie schreibt Lyrik, Prosa und szenische Texte, performt mit ihren künstlerischen Kollektiven GID, Kaltsignal und Kanak Attak Leipzig und ist auch als Herausgeberin und Übersetzerin tätig. In ihrem Theaterstück "Jardin d'Istanbul" zeigte sie vier Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nach Deutschland gekommen waren und in einer engen Restaurantküche zusammenarbeiten und zwischen dem normalen Betrieb ihre Sorgen und Zukunftsängste besprechen. Dafür wurde sie mit dem Retzhofer Dramapreis ausgezeichnet. Der Lyrikband "gedanken zerren" war im Frühjahr ihr literarisches Debüt. Sie liest auf Einladung von Insa Wilke.
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Raphaela Edelbauer (A):
Die 28-jährige Wienerin, die auf Einladung von Klaus Kastberger in Klagenfurt liest, ist die einzige österreichische Teilnehmerin am diesjährigen Wettlesen. Sie studierte Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst und Philosophie an der Universität Wien und veröffentlichte zahlreiche Beiträge in Literaturzeitschriften. Für ihr im Klever Verlag erschienenes erstes Buch "Entdecker. Eine Poetik" erhielt sie im Februar den Rauriser Literaturpreis. Mit ihrem Sprache mit Naturwissenschaften kreuzenden Prosaband sei ihr "das ungewöhnlichste und gewitzteste deutschsprachige Debüt des Jahres geglückt", hieß es in der Begründung. Ihr Autorinnenvideo für den Bachmann-Preis wurde dort aufgenommen, wo auch ihr erster Roman "Das flüssige Land" spielen wird: in der Seegrotte Hinterbrühl. (www.raphaelaedelbauer.com)
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Stephan Groetzner (D):
"Verschiedene Tätigkeiten u. a. als Erntehelfer, Kirchenmusiker, Stanzer und Wachtmeister", listet der offizielle Lebenslauf des in Berlin lebenden 52-jährigen Hamburgers auf, der einige Österreich-Bezüge hat: Im Grazer Droschl Verlag sind seine Bücher "Die Kuh in meinem Kopf" (2012), "So ist das" (2013) und "Tote Russen" (2015) erschienen. 2014 gewann er für einen Auszug daraus in der Schlossgärtnerei in Reichenau an der Rax den Publikums- sowie den Literaturpreis Wartholz. "Absurd, poetisch, witzig und schwermütig wird hier mit Traditionsversatzstücken aus der russischen Literatur- und insbesondere Musikgeschichte gespielt", befand die Jury, zu der damals auch Stefan Gmünder gehörte. Dieser hat Groetzner nun eingeladen. Er liest einen Romanauszug mit dem Titel "Destination: Austria".
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Joshua Groß (D):
Der 1989 geborene und in Nürnberg lebende Autor hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht, darunter die Romane "Der Trost der Telefonzellen" (2013), als "Roadmovie für die Hip-Hop-Generation" gefeiert, und "Faunenschnitt" (2016). Letzterer spielt im hochsommerlichen österreichischen Salzkammergut und handelt von einem ausgeraubten Verleger und einem jungen Autor. Groß, der Politikwissenschaft und Ökonomie studierte, gilt als Wunderkind der Literaturszene, als "genialisch flackerndes Irrlicht" und "Konventionsverweigerer". "Das sind Zuschreibungen und damit bestimmte Arten von Klischees, mit denen ich relativ wenig anfangen kann", sagte er in einem Interview. "In meinem Alltag bin ich einfach ich. Da mache ich mir keine Gedanken über Preise und wer was über mich schreibt. Da wird man ja verrückt."
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Ally Klein (D):
Die 1984 geborene Berlinerin, die von Michael Wiederstein eingeladen wurde, hat ein gänzlich wortloses Autorinnenvideo nach Klagenfurt geschickt. "Vielleicht geht's ja genau darum, dich nicht zu begreifen", wirbt der Droschl Verlag mit einem Zitat der Autorin, die Philosophie und Literatur studierte. In dem Grazer Verlag wird am 10. August ihr Debütroman "Carter" erscheinen, aus dem sie Auszüge lesen wird. Im Zentrum steht eine geheimnisvolle Frauenfigur. "Jede Bewegung, jede Empfindung, jede körperliche Beschreibung fängt Ally Klein in ihren bildmächtigen Sätzen bis ins kleinste Detail ein. Die Sprache wird körperlich erfahrbar und schreibt sich direkt in die Leser ein", wirbt der Verlag. "Selten erzeugt ein Debütroman eine derartige Sogwirkung wie 'Carter'."
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Stephan Lohse (D):
Der in Berlin lebende Hamburger ist Schauspieler, Regisseur und Autor. Nach einem Schauspielstudium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien arbeitete er seit 1990 am Thalia Theater Hamburg, an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, am Maxim Gorki Theater Berlin, am Schauspielhaus Hamburg und 2007/8 am Wiener Schauspielhaus. Über seinen im Vorjahr bei Suhrkamp erschienen Debütroman "Ein fauler Gott" schrieb "Die Zeit": "Endlich mal keine heitere Adoleszenz-Story aus der Provinz. Stephan Lohse erzählt in seinem Roman 'Ein fauler Gott', wie ein Junge den Tod des Bruders verarbeitet." Er liest auf Einladung von Hubert Winkels und interviewt in seinem Autorenvideo zwei farbige Kollegen.
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Lennardt Loß (D):
Geboren 1992 in Braunschweig, studierte er Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Frankfurt am Main, wo er auch heute lebt und als freier Autor für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" tätig ist. Seit drei Jahren schreibt er Kurzgeschichten, die in verschiedenen Anthologien erschienen sind. Sein "Aschenroda Rindermassaker" ist für den hr2-Literaturpreis 2018 nominiert. Sein Debüt erscheint im Frühjahr 2019 bei weissbook. In Klagenfurt liest er auf Einladung von Michael Wiederstein. "Klagenfurt war ne Idee meiner Verlegerin", bekennt er in seinem Video. "Ich hab kurz überlegt und mir gedacht: Tu ihr den Gefallen!" Auf Twitter gab er sich gespalten: "Größte Angst vor Jurydiskussion / Größte Freude auf Jurydiskussion".
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Tanja Maljartschuk (UA):
Die seit 2011 in Wien lebende Autorin, die seit 2014 in deutscher Sprache schreibt, wurde 1983 in Iwano-Frankiwsk in der Ukraine geboren. Sie studierte Ukrainische Philologie an der Prykarpattia National Universität und arbeitete einige Jahre als Fernsehjournalistin in Kiew. Im deutschsprachigen Raum wurde sie durch ihren im Residenz Verlag in deutscher Übersetzung erschienenen Roman "Biografie eines zufälligen Wunders" bekannt, der fast ausschließlich in einer fiktiven ukrainischen Kleinstadt namens San Francisco spielt und satirischen Humor, triste Ostblockrealität und Fantastisches gekonnt vermischt. 2019 wird bei Kiepenheuer & Witsch ihr Roman "Vergessenheit" in deutscher Übersetzung herauskommen, der 2016 Buch des Jahres von BBC-Ukraine wurde. In Klagenfurt liest sie auf Einladung von Stefan Gmünder und gibt in ihrem Video darüber Auskunft, "wie ich eine Geschichte koche": "Wichtig ist, dass alle Zutaten frisch sind."
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Anselm Neft (D):
Die Biografie des gebürtigen Bonners, der am 2. Klagenfurter Lesetag, dem 6. Juli, seinen 45. Geburtstag feiert, liest sich vielseitig: "Studium der Vergleichenden Religionswissenschaften, Volkskunde sowie Vor- und Frühgeschichte. Danach viele unterschiedliche Jobs und Berufe wie Deutschlehrer, Musiker, Tellerwäscher und Unternehmensberater." Seine Magisterarbeit schrieb er über zeitgenössischen Satanismus. Seit 2004 lebt er als freier Autor und Publizist selbstständig und schreibt Satiren, Kolumnen und Glossen u.a. für "Tagesspiegel", "taz" und "Titanic". 2005 wurde er Deutscher Vizemeister bei den Poetry Slam Meisterschaften in Stuttgart. Nach mehreren Jahren in Berlin lebt er seit 2016 in Hamburg, wo er die Lesebühne "Liebe für alle" betreibt. Von Neft, der auf Einladung der neuen Jurorin Nora Gomringer liest, sind u.a. die Romane "Hell" (2013), "Helden in Schnabelschuhen" (2014) und "Vom Licht" (2016) erschienen. Letzterer spielt in der Dachkammer eines entlegenen Selbstversorgerhofes im österreichischen Voralpenland und führt laut Verlag "tief hinein in den fundamentalistischen Kern religiöser Sehnsucht und des Denkens überhaupt". (https://www.anselmneft.de/)
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Jakob Nolte (D):
Der auf Einladung des Juryvorsitzenden Hubert Winkels lesende Autor wurde 1988 in Gehrden geboren, wuchs im niedersächsischen Barsinghausen am Deister auf (wo auch sein Autorenvideo entstand), lebt in Berlin, wo er szenisches Schreiben an der UdK studierte, und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: Gemeinsam mit Michel Decar gewann er 2013 den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin für das Stück "Das Tierreich". Sein Debütroman "ALFF" über eine Mordserie an einer US-Highschool wurde 2016 mit dem Kunstpreis Literatur ausgezeichnet, und sein zweiter Roman "Schreckliche Gewalten" ("eine irrwitzige, verspielte Menschheitsschauergeschichte", befand "Die Zeit") stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2017. Sein Stück "Gespräch wegen der Kürbisse" wurde im Herbst 2017 am Schauspielhaus Wien aufgeführt. Der Titel seines dritten, 2017 in Luzern uraufgeführten Stücks, ist wohl nicht selbstbezüglich gemeint: "No Future Forever".
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Corinna T. Sievers (CH):
Auf eine längere Publikationsliste kann die 1965 auf der Ostseeinsel Fehmarn geborene und nach einigen Jahren in Berlin heute in Herrliberg am Zürichsee lebende Ärztin und Autorin blicken: Seit 2010 erschienen vier Romane, nämlich "Samenklau", "Schön ist das Leben und Gottes Herrlichkeit in seiner Schöpfung", "Maria Rosenblatt" und "Die Halbwertszeit der Liebe". Vorher sah das Leben der von Nora Gomringer nach Klagenfurt Eingeladenen anders aus: "Sie studierte Politik, Wirtschaft, Musikwissenschaften, Medizin und Zahnmedizin. Während des Studiums verdiente sie sich ihr Geld als Pianistin und als Nachtwache auf Intensivstationen. 1997 schrieb sie in Los Angeles und Kiel ihre Doktorarbeit über die Prognostizierbarkeit von Schönheit. Ihre kieferorthopädische Praxis in Zürich ist spezialisiert auf angeborene Gesichtsfehlbildungen", heißt es in den Unterlagen zu den 42. Tagen der deutschsprachigen Literatur. In ihrem Beruf sei sie sehr angepasst, sagte sie in einem Interview. "Das heißt aber auch, dass ich alles Wilde und Unartige nicht ausleben darf. Ich glaube daher, dass ich alles, was ich nicht sein darf, in meine Figuren lege und mich dort austobe und auch etwas verarbeite."
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Anna Stern (CH):
Zwei Romane hat die 1990 in Rorschach geborene und heute in Zürich lebende Autorin, die auf Einladung von Hildegard E. Keller liest, bereits publiziert: "Schneestill" (2014) und "Der Gutachter" (2016). Im kommenden Jahr soll ihr dritter Roman "Denn du bist wild wie die Wellen des Meeres" erscheinen. Unter ihrem bürgerlichen Namen Anna Bischofberger studierte sie Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich und machte heuer am Institut für Integrative Biologie ihr Doktorat. Ihr textloses Autorinnenvideo zeigt, untermalt von Klaviermusik, ihr Labor. Besucher ihrer Homepage begrüßt sie mit dem Spruch "Geh nicht nach Hause, / geh nicht zurück, / dreh dich im Kreis / und verlier dich im Glück." (http://www.annastern.ch/)
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