Nach Informationen der "Berliner Zeitung" wurde das Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann (60) eingestellt. Anlass waren mehrere Strafanzeigen gegen den Rammstein-Sänger. Diese wurden allerdings nicht von mutmaßlichen Opfern, sondern von unbeteiligten Dritten durchgeführt, wie die Lindemann-Anwälte erklärten. Dennoch hatte die Staatsanwaltschaft Berlin Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts aufgenommen.
Am Dienstagnachmittag äußerte sich der Frontmann der Band erstmals auf Instagram zu den Vorwürfen und dem Ermittlungsverfahren. "Ich danke allen, die unvoreingenommen das Ende der Ermittlungen abgewartet haben", schreibt Lindemann in seiner Instagram Story.
Harte Vorwürfe gegen Musiker
Ende Mai waren erste Frauen an die Öffentlichkeit gegangen und berichteten von Übergriffen im Umfeld der Shows der Kultband. Unter den betroffenen Frauen war die Nordirin Shelby Lynn, die in sozialen Medien den Vorwurf erhob, dass sie im Umfeld des Auftakts zur Europatournee am 22. Mai in Vilnius womöglich von Lindemann betäubt und verletzt worden sein könnte.
In Folge von Lynn hatten mehrere Frauen – teilweise anonym – Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Die Frauen schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur After-Show-Party kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.
Till Lindemann hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Laut seinen Anwälten seien Behauptungen, Frauen seien bei Konzerten "mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können [...] ausnahmslos unwahr".