Ein Mann, Anatol, irrt in Odessa durch die Gegend – einem Hund hinterher. Der Mann ist schmutzig und stinkt. Kein Wunder: Er ist erst kurz zuvor aus seinem Grab gestiegen, wieder zum Leben erweckt durch seine Nachbarin Irina, die unsterblich in Anatol verliebt ist. Dummerweise weiß sie nicht, dass ihre Wiederbelebungsversuche erfolgreich waren – und irrt ihrerseits durch die Welt.

Das ist ansatzweise die Handlung von Cordula Simons Debütroman „Der potemkinsche Hund“, für den die steirische Schriftstellerin mit vielen guten Kritiken und sehr wohlwollenden Vergleichen bedacht wurde. So wurde ihre fantastisch-absurde Erzählweise sogar mit den Werken von Michail Bulgakow in Verbindung gebracht.

„Mit manchen Dingen bin ich auch aus heutiger Sicht zufrieden“, sagt Simon über ihr Debüt. „Mein Lektorat hätte vielleicht etwas strenger sein sollen mit mir.“

Geografisch und emotional bleibt Cordula Simon, die vier Jahre in Odessa gelebt hat, der Ukraine auch in ihrem aktuellen Roman „Die Wölfe von Pripyat“ treu. Die grandiose literarische Dystopie wurde leider von der Wirklichkeit eingeholt. „Ich wünsche mir, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt. Alles andere mag ich mir nicht vorstellen.“

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Buchtipp: Cordula Simon. Der potemkinsche Hund.
Picus, 208 Seiten, 20 Euro.