Kurz hatte es am Freitagnachmittag in St. Pölten so ausgesehen, als würde bald ein Gewitter aufziehen. Doch auch die dunklen Wolken verzogen sich wieder und spätestens als am Frequency-Festival die deutsche Electropop-Band ClockClock die Bühne betrat und zu ihrem Hit "Someone Else" ansetzte, war der Himmel wieder blau. Es war einer von vielen Gigs an diesem Nachmittag, die für ausgelassene Stimmung sorgen sollten. Mehr dazu hier.
Doch Alkohol und Hitze sind eine gefährliche Mischung. Wegen Kreislaufbeschwerden und Kopfschmerzen, vor allem aber auch wegen Abschürfungen, Schnittwunden und Insektenstichen musste das Rote Kreuz in den vergangenen zwei Festivaltagen immer wieder ausrücken.
Frequency-Festival: 1200 Patientinnen und Patienten
Bis Freitag, 23 Uhr, wurden laut Rotem Kreuz 41 Personen vom Festival ins Universitätsklinikum St. Pölten gebracht. Dieses Zwischenergebnis sei verglichen mit 2022 exakt gleich geblieben, hieß es in einer Aussendung. "Die Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum St. Pölten, insbesondere dem Ortho-Trauma-Zentrum und dem Notfallzentrum, funktioniert ausgezeichnet. Dadurch ist eine optimale Versorgung der betroffenen Festivalbesucherinnen und -besucher gewährleistet", hob der leitende Notarzt Serge Weinmann hervor. Insgesamt mussten rund 1200 Menschen versorgt werden, eine Zahl, die knapp über dem Vorjahresniveau liegt.
Der Stimmung am Festivalgelände tut das jedoch keinen Abbruch. Schon gegen Mittag, zwei Stunden bevor das Gelände wieder offiziell eröffnet wird, feiern Besucherinnen und Besucher auf dem Campingplatz. Drei Männer haben eine Mülltonne zum Pool umfunktioniert, tanzen auf engem Platz und lassen sich mit Wasser bespritzen. Ein Großteil der Gäste badet auch in der Traisen – auf eigene Gefahr. Getrübt wird die Stimmung nur durch Unmengen von Plastikflaschen, die im Wasser treiben.
Claudia Mann