Was den Umfang anbelangt, hat Klaus Hoffer bislang ein schmales Œuvre vorgelegt, aber was die literarische Bedeutung und Einzigartigkeit betrifft, ist der Grazer Schriftsteller ein wahres Schwergewicht. Und aus seinem Werk ragt besonders ein Roman wie ein Solitär hervor. „Halbwegs. Bei den Bieresch I“ erschien 1979 – der Folgeband („Der große Potlatsch“) 1983.
Die Romane sorgten sofort für Furore und wurden von Schriftstellerkollegen wie Peter Handke, Urs Widmer oder Wolfgang Hildesheimer hymnisch rezensiert. Hoffer, geboren 1942, erhielt dafür den renommierten Alfred-Döblin-Preis und den Rauriser Literaturpreis.
Im ersten Bieresch-Roman wird der Städter Hans ins burgenländische Dorf Zick gerufen, um dort, wie es Brauch ist, die Rolle seines verstorbenen Onkels einzunehmen. „Unsere Geschichte ist der Knoten, der sich knüpft, wenn man ihn löst“, heißt es an einer Stelle dieses bis heute faszinierenden und enigmatischen Buches, das Clemens Setz als „unser Moby Dick“ bezeichnet hat.
Klaus Hoffer, von Beginn an Mitglied der „Grazer Gruppe“, ist auch Übersetzer, der Werke von Kurt Vonnegut, Raymond Carver, Nadine Gordimer und anderen kongenial ins Deutsche übertragen hat.
Buchtipp: Klaus Hoffer. Bei den Bieresch. Neuaufl.
2007, Droschl, 269 Seiten, 18 Euro.