Sixto Diaz Rodriguez, der Musiker aus Detroit, der durch den oscarprämierten Dokumentarfilm "Searching for Sugar Man" zu internationalem Ruhm gelangte, ist Dienstagnacht gestorben. Er wurde 81 Jahre alt.
Rodriguez befand sich in einem schlechten Gesundheitszustand und es war unklar, woran er starb. Sein Tod wurde von seiner Tochter Regan und seiner offiziellen Website bestätigt. "Unser herzliches Beileid gilt seinen Töchtern Sandra, Eva und Regan sowie seiner ganzen Familie", heißt es in einem Beitrag auf der Website.
Doku "Searching for Sugar Man"
Der Dokumentarfilm "Searching for Sugar Man" aus dem Jahr 2012 zeichnete die fast unglaubliche Geschichte der Reise des Folkmusikers von der Unbekanntheit zum internationalen Erfolg nach, die er Jahrzehnte nach der Aufnahme von zwei Alben in Detroit in den frühen 1970er-Jahren erreichte. Der von Malik Bendjelloul geschriebene und inszenierte Film wurde bei der 85. Oscarverleihung 2013 mit dem Academy-Award für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Lange galt der Sänger Sixto Rodriguez aka Sugar Man als verschollenes Genie. In den frühen 1970ern hatte der Sohn mexikanischer Einwanderer zwei Folkalben eingespielt und in Südafrika einen Riesenerfolg. In Deutschland bekannt wurde der Musiker durch den Film über ihn.
Eine unglaubliche Geschichte
Auf seinen ersten beiden Platten schildert Sixto Rodriguez in wütenden Texten und mit einfühlsamen Melodien den Alltag an den Rändern der amerikanischen Gesellschaft. Selbst Anti-Apartheid-Aktivist Steve Biko war ein Fan. Rodriguez lebte aber weiterhin unberührt von seinem Ruhm in bescheidenen Verhältnissen in seiner Heimatstadt Detroit, wo er trotz eines Universitätsabschlusses in Philosophie auf dem Bau arbeitete.
In den späten 90er-Jahren machen sich zwei Rodriguez-Fans, Stephen Segerman und Craig Bartholomew Strydom, zur Aufgabe, ihr totgesagtes Idol zu finden. Erst im Jahre 1996, als Segerman anlässlich der offiziellen südafrikanischen Wiederveröffentlichung einer Rodriguez-Platte in einem Leserbrief auf die Lüftung des Geheimnisses rund um den mysteriösen Sänger pocht, erfährt Rodriguez von seiner späten Popularität. Doch zwei weitere Jahre vergehen, bis der Sänger tatsächlich aufgespürt wird.