Es sind diese ungemein subtilen Gesten und ausgefeilten Bewegungen wie auch die Blicke und die Mimik, die immer wieder faszinieren. Und sie sind ein typisches Markenzeichen von Brigitte Fassbaender (84), die jetzt bei den Tiroler Festspielen in Erl mit der "Götterdämmerung" Richard Wagners "Ring des Nibelungen" fertig geschmiedet hat. Die ehemalige große Sängerin – auch von vielen großen Wagnerpartien – erzählt die Geschichte des Endzeitdramas als detail- und ideenreiches Kammerspiel immer verständlich und sehr intelligent. Dabei werden die Figuren immer am Libretto und an der Musik geführt, ohne irgendwelche Mätzchen oder unnötigen Firlefanz, wodurch sich auch der Charakter bei jeder Person offenbart.