Eingeritzte Namen, fidele Sprüche, schweinische Zeichnungen. An Monumenten Zeichen der eigenen Originalität (oder auch: seiner bloßen Existenz) zu hinterlassen, ist keine Besonderheit unserer Zeit. An Gebäuden in Pompeji wurden 2000 Jahre alte Peniswitze entdeckt, in den Grabräumen Pyramiden von Gizeh haben schon unterwältigte römische Touristen der Antike schlechte Bewertungen hinterlassen ("Mir gefiel hier gar nichts, außer dem Sarkophag"), und an einer Hauswand auf der griechischen Insel Astypalaia ist vermerkt, wen ein gewisser Nikasitimos vor 2500 Jahren bestiegen hat (für alle, die es interessiert: Timiona).
Ute Baumhackl