Den hoffnungsvollen Blick gen Himmel hatten sich die meisten Festivalbesucher nach Tag zwei bereits abgewöhnt - nur um am Freitag eines Besseren belehrt zu werden, denn da brennt tatsächlich unverhofft die Sonne vom Himmel. Statt Gummistiefeln und Regenponchos heißt es plötzlich Sonnenbrille und Sonnenhut. Auch die ersten sonnenverbrannten Nacken bekommt man im Laufe des Nachmittags zu Gesicht.
Beste Stimmung am "Nova Rock"-Freitag
Sich einen Sonnenbrand einzufangen, haben Max (31) und seine Freunde nicht vor. Auf dem Weg von Bühne zu Bühne sind sie bester Laune: "Die Stimmung ist richtig gut, das Wetter ist super." Auch Vanessa (22) freut sich: "Alles ist super, wir haben alle wunderbare Hemden an und ich bin einfach froh, dass ich da bin."
Ähnlich geht es Janine (30) und Michelle (25). "Die Sonne scheint, wir sind heute ziemlich gut am Start", sagt Janine. Trotzdem setzen die beiden Steirerinnen auf Gummistiefel. Angst, dass im Verlauf des Abends Regenwolken aufziehen könnten, haben sie nicht: "Wir haben am Vormittag ein paar Sonnentänze gemacht, das Wetter bleibt stabil", gibt Michelle sich zuversichtlich.
Hochkarätige Headliner am dritten Festivaltag
Das Highlight der beiden Steirerinnen: Scooter. "Die muss man einfach mal gesehen haben." Bis die Band um Frontmann H. P. Baxxter auf der Bühne steht, müssen die beiden sich allerdings noch etwas gedulden. Erst um 1:00 Uhr in der Früh heißt es nämlich: "How Much Is the Fish?"
Aber auch davor stehen einige Hochkaräter auf der Bühne. Auf der "Blue Stage" hat am frühen Abend unter anderem "Feine Sahne Fischfilet" und "Papa Roach" der Menge eingeheizt. Zur Prime Time folgt der deutsch-amerikanische Rap-Rock-Künstler "Casper", bevor um 22:45 Uhr schließlich "Bilderbuch" die Bühne betritt.
Gaudi trotz Gatsch
Gatschig ist es am Freitag im Übrigen noch immer, wenn dieser - der Sonne sei Dank - auch teilweise bereits beginnt zu trocknen. Zu stören scheint den Gatsch mittlerweile kaum noch jemanden. Vielleicht hat man sich nach drei Tagen aber auch einfach daran gewöhnt.
"Die Gatschpartie an Tag eins war ein Wahnsinn", erzählt Julia. Sie deutet auf die über und über mit Gatschflecken bedeckte (lange) Jeans ihrer Freundin. "Aus dem Fehler haben wir gelernt. Ab jetzt gilt: The shorter the better", so die 30-Jährige lachend.
Weil die letzte Nacht trocken geblieben ist, hat das Festivalteam am Vormittag an Geländeadaptionen arbeiten können. An vielen Stellen wurde Rindenmulch und Stroh aufgeschüttet, um den Festivalgelände wieder begeh- oder besser gesagt betanzbar zu machen. Die Party auf den Pannonia Fields geht jedenfalls munter weiter - auch wenn für den weiteren Abend schon wieder Regen gemeldet ist.
Nova Rock 2023: Die Fotos vom dritten Tag
Claire Herrmann