Durchs Autofenster auf der Durchfahrt in den Urlaub, so kannte wie viele von uns auch Filmproduzent Matthias Ninaus seit der Kindheit das Kanaltal. Vor ein paar Jahren hatte er die Idee, "dem türkisfarbenen Fluss, der sich seinen Weg durch die Wildnis – parallel zur Autobahn – bahnt, ein filmisches Denkmal zu setzen". Der Steirer stellte fest, dass über dieses Gebiet noch keine Natur- oder Tierdokus existieren. Die ORF-"Universum"-Redaktion war schnell an Bord, zudem sind ZDF und Arte beteiligt.

Flussverlauf Richtung Meeresmündung in Bibione: der Tagliamento, in den zuvor die Fella mündet
Flussverlauf Richtung Meeresmündung in Bibione: der Tagliamento, in den zuvor die Fella mündet © RAN-FILM

"Im Tal des Königs – der Tagliamento" heißt die "Universum"-Folge, die im Juni 2024 ihre TV-Premiere feiern soll. In rund 90 Drehtagen, übers ganze heurige Jahr verteilt, fangen Ninaus, Regisseur Giuseppe Bucciarelli und Kameramann Lucca Verducci "die artenreichen Ökosysteme in den Bergen, Tälern und Wäldern des Kanal- und Tagliamento-Tals" ein, wie der Produzent erzählt. Für die Alpenschutzkommission ist der Tagliamento deswegen "König der Alpenflüsse", da er als einer der wenigen noch in seinem natürlichen Flussbett fließen darf.

Die ORF-"Universum"-Abteilung ist bei bis zu zehn Produktionen pro Jahr federführend, dazu kommen bis zu zehn Koproduktionen und rund sechs Naturfilmeinkäufe (etwa von der BBC). Quotenspitzenreiter zuletzt waren zwei Eigenproduktionen: "Qatar – Perlen im Sand" (668.000 Seher im Schnitt) und "Gefiederte Nachbarn" (633.000 Zuschauer) über Vögel im Klagenfurter Vorgarten.