Es sind Bilder wie von alten Meistern, völlig naturalistisch und sehr ästhetisch: Eine romantische Landschaft mit einem glitzernden Fluss oder ein antiker Salon, ein düsterer Hafen mit einem Segelschiff und einem tosenden Meer – aber auch eine trostlose Steinwüste in Amerika, teils real, teil als Projektionen. Dazu passend Kostüme der Rokokozeit: So zeigt sich bei der letzten Produktion der heurigen Saison Giacomo Puccinis frühes Werk "Manon Lescaut" am Marburger Opernhaus (Bühne: Nicolas Boni, Kostüme: Luca Dall'Alpi). In diesem doch recht museal anmutenden Ambiente zeigt Pier Francesco Maestrini eine detailreiche, lebendige, manchmal allerdings auch manieriert überzogene Regie, in der es ihm gelingt, die Geschichte der kleinen Manon sehr emotionsgeladen zu zeigen.
Helmut Christian