Rätselhaftes geschieht in einem nüchternen japanischen Wohnzimmer: Schwarze Objekte blasen sich von selbst auf, die ohnedies karg-abstrakte Einrichtung im Bühnenhintergrund wird auf die gesamte Spielfläche verteilt, schwarz vermummte Gestalten tauchen auf. Am auffälligsten ist der hagere, über und über mit Öl verschmierte Mann, der als eine Art Totengeist den Dissoziationsprozess gelassen unterstützt.
Dabei beginnt Toshiki Okadas "Verwandlung eines Wohnzimmers", uraufgeführt am Samstag bei den Wiener Festwochen im Museumsquartier, mit einem sehr realen Vorgang: Eine Familie – vier Frauen und ein Mann von der japanischen Theatergruppe "chelfitsch" – erzählt von einer grundlosen Kündigung und den vergeblichen Versuchen, die drohende Delogierung abzuwenden.
Reinhard Kager