Das hätte Joseph II. als Fortschrittsbegeisterter wohl gefallen: Seine Krönungskutsche als Nachbau, der, salopp gesagt, aus dem 3D-Drucker kommt. 2,5 Tonnen schwer, also ein ordentliches Trumm und somit das Herzstück des Charity-Events „Austria for Life“, das heute Abend vor dem Schloss Schönbrunn über die Bühne geht und um 20.15 Uhr in ORF 1 übertragen wird. Das klingt nach Bombast, ist es aber nicht, wie Mastermind Gery Keszler erzählt: „Man muss unterhalten, aber es darf kein sinnloses Prahlen werden.“ Das entspricht auch nicht der Intention der Veranstaltung, an der rund 150 nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler ehrenamtlich teilnehmen, darunter Anna Netrebko oder Wanda.
Der Erlös der Karten (noch erhältlich) und Spenden, die während der Show via Anruf abgegeben werden können, kommen der Initiative „Österreich hilft Österreich“zugute. Dahinter stehen Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Samariterbund und die Volkshilfe. Neben benachteiligten Familien sind es vor allem Kinder und Jugendliche, die unter anderem mit Lern- und Bildungsmaßnahmen unterstützt werden.

Kristina Sprenger schlüpft in die Rolle der Lehrerin
Kristina Sprenger schlüpft in die Rolle der Lehrerin © (c) APA/EVA MANHART (EVA MANHART)

Ganz im Zeichen von Geschichtswissen steht dann auch die Show: Es wird eine Art Geschichtsstunde, in der eine Schulklasse auf eine Zeitreise geht und dabei auf markante Ereignisse der österreichischen Geschichte trifft: „Wir reisen in die Vergangenheit und schauen, wie unsere Vorfahren mit Pandemie, mit Kriegen, mit Klimathemen und Naturthemen umgegangen sind“, erklärt Gery Keszler die Intention. Die Inspiration hat er sich aus seiner eigenen Geschichte geholt, denn die Show ist auch eine Hommage an seine Geschichtslehrerin – „sie hat in mir die Liebe zur Geschichte geweckt.“ In der Show schlüpft Kristina Sprenger in die Rolle der Lehrerin, mit der Keszler bis zu ihrem Tod vor zehn Jahren noch Kontakt gehalten hat.

Die Show selbst soll neben den Spenden aber vor allem auch der Unterhaltung in eher nicht so rosigen Zeiten dienen, gibt Keszler die Parole aus: „Wir müssen die Freude und das Schöne wiederfinden, und wir dürfen nicht mieselsüchtig und grantig werden, weil dann sind wir auch nicht mehr fähig, die nötige Hilfe auch an die noch Schwächeren weiterzugeben.“