Er war eines der Zugpferde des erzkonservativen Senders Fox News: Tucker Carlson. Nun hat sich der Sender von ihm getrennt, doch die Hintergründe sind noch unklar. Das Statement des Senders war denkbar knapp und vage gehalten: "Wir danken ihm für seine Dienste als Moderator und davor als Mitarbeiter." Erst vor wenigen Tage hat Fox dem Wahlmaschinenhersteller Dominion in einem Verleumdungsprozess 787,5 Millionen Dollar gezahlt. Der Hintergrund ist brisant: Quotenstarke Fernsehmoderatoren, darunter auch Carlson, haben den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in ihren Sendungen offen unterstützt. Doch hinter den Kulissen sah die Sache ganz anders aus: Carlson habe den Ex-Präsidenten hinter den Kulissen "gehasst", wie US-Medien unter Berufung auf die Gerichtsakten berichteten. Carlson habe demnach einem Mitarbeiter zwei Monate nach der Präsidentenwahl 2020 per Textnachricht geschrieben: "Wir sind sehr, sehr nahe dran, Trump an den meisten Abenden zu ignorieren. Ich kann es wirklich kaum erwarten. Ich hasse ihn leidenschaftlich."
Dominion hatte in dem Rechtsstreit ursprünglich rund 1,6 Milliarden US-Dollar (rund 1,5 Milliarden Euro) gefordert, weil Fox News Berichte über angebliche Manipulation der Wahlcomputer verbreitet hatte. Das Management des Senders berief sich auf die Pressefreiheit und beharrte darauf, man habe die Darstellungen des damaligen US-Präsidenten Donald Trump und seiner Anwälte legitimerweise als Nachricht wiedergegeben. Dominion wollte dagegen nachweisen, dass Fox News vorsätzlich Falschmeldungen ausgestrahlt habe, obwohl intern klar gewesen sei, dass die Wahlmaschinen nicht manipuliert waren.
Fox erklärte sich zu der Schadensersatzzahlung möglicherweise auch deshalb bereit, um weitere peinliche Enthüllungen zu vermeiden. Der Richter in dem Fall habe Fox vor Prozessbeginn sanktioniert, weil der Sender Beweismittel nicht zur Verfügung gestellt habe, berichtete der Sender NBC. Davis habe angekündigt, es Dominion zu erlauben, Murdoch noch einmal zu befragen, hieß es.