Rücksichtslosigkeit ist ein Attribut, das Gerard Depardieu schon lange nachgesagt wird. "Wie ein Schwein", heißt es etwa bei der "FAZ" über das Betragen des französischen Filmstars auf Filmsets, wo er durch unbotmäßiges Verhalten auffallen soll. Verspätet und alkoholisiert sei er häufig gewesen, manchmal übergriffig, immer in einer Mischung aus Provokation und Selbstsucht.
Geht es nach 13 Frauen, beinhaltete Depardieus Rücksichtslosigkeit auch Gewalt und sexuelle Belästigungen. Von den Vorfällen, die zwischen 2004 und 2022 stattgefunden haben sollen, berichtet das französische Onlineportal "Médiapart". Es sei zu einer Reihe an Übergriffen auf seine Kolleginnen gekommen: von "der Hand im Höschen", am Gesäß oder im Schritt ist zu lesen. Beschwerte sich jemand, hieß es: "Lass gut sein, es ist doch Gérard."
Keine der 13 Frauen hat allerdings Anzeige erstattet. Anders als die Schauspielerin und Tänzerin Charlotte Arnould, die dem heute 74-Jährigen vorwirft, sie 2018 vergewaltigt zu haben. Seither wird gegen Depardieu, der neben der französischen Staatsbürgerschaft auch die russische und jene der Vereinigten Arabischen Emirate besitzt, ermittelt. In Bezug auf die neuen Anschuldigungen erklärte die Anwaltskanzlei des Schauspielers, dass dieser alle Anschuldigungen bestreite, "die unter das Strafrecht fallen könnten".