"Ruhe in Frieden, Michael, und genieße uneingeschränkt deine kubanischen Zigarren" - mit diesen Worten gab sein Neffe Sam Lerner das Ableben des Schauspielers auf Instagram bekannt. Jahrzehntelang zählte Hollywood-Legende Michael Lerner zu den Schauspielern, die jeder am Gesicht, aber nicht unbedingt am Namen erkennt. Der vielseitige und viel eingesetzte Darsteller adelte Filme von "Godzilla" bis "Buddy: Der Weihnachtself". Für seine Rolle als Jack Lipnick im Drama "Barton Fink" der Coen-Brüder war er 1991 für einen Oscar nominiert. Zuletzt besetzten ihn die beiden in "A Serious Man".
Laut "New York Times" starb Lerner in einem Krankenhaus im kalifornischen Burbank. Als Todesursache wurden Folgeschäden von Krampfanfällen angegeben. Er sei "der coolste, selbstsicherste und talentierteste Typ" gewesen, den man sich vorstellen könne, schrieb sein Neffe in einer ausführlichen Würdigung: "Jeder, der ihn kannte, weiß, wie verrückt er war – auf die beste Art und Weise."
Lerner war nicht nur als Zigarrenliebhaber bekannt, sondern auch als talentierter Pokerspieler - und als Sammler wertvoller Buchraritäten. Die Hollywood-Karriere des gebürtigen New Yorkers umfasste fünf Jahrzehnte und begann in den Siebzigern in Streifen wie "Der Tag der Abrechnung"; in Folge war Lerner in Filmen wie "Wenn der Postmann zweimal klingelt", "Willkommen in Wellville", "Slipstream", "Spieglein Spieglein" zu sehen. Darüber hinaus wirkte er in etlichen bekannten Fernsehserien mit - unter anderem in "M*A*S*H", "Hart aber herzlich", "Kojak", "Das A-Team", "Law & Order: Special Victims Unit", "Clueless", "MacGyver" und Glee. Seine letzte Filmrolle hatte er 2019 in der surrealen Fake-Doku "Frankenstein's Monster's Monster, Frankenstein" an der Seite von "Stranger Things"-Star David Harbour.