Rekordwert beim Publikumsvoting der Diagonale – für einen Film über Feminismus. Katharina Mückstein ist mit "Feminism WTF" ein Wurf gelungen – eine lehrreiche, verbindende, international versierte und visuell poppige Doku über Feminismus. Warum ist das für viele immer noch Schimpfwort? Politikwissenschafterin Nikita Dhawan antwortet als eine von elf Expertinnen und Experten: "Dem Feminismus wird immer wieder vorgeworfen, die gesellschaftliche Ordnung in die Krise zu bringen – und das stimmt auch so! Das wollen wir auch!"
Geschlechterverhältnisse, so die Meinung, hätte etwas mit Geborgenheit zu tun. "Geschlecht ist der letzte Ort der Versicherung in einer sehr unsicheren Welt", betont auch die Biologin Sigrid Schmitz. Umgesetzt ist die Nachhilfe über Sichtbarkeit, Unsichtbarmachung, Care-Arbeit, Kapital, sexualisierte Gewalt etc. prägnant und pastellfarben: So divers wie die Blickwinkel auf die brennenden Fragen unseres Zusammenlebens ist auch das hinreißende farbliche Setting.
In den Performances mit Utensilien wie Hämmer, Feuerlöscher, Baseballschläger und Tanzszenen zur Musik von Tony Renaissance wird die Körperlichkeit gefeiert – auch, um dem dumpfenden Argument, Feminismus sei lustfeindlich entgegenzuwirken. Katharina Mückstein serviert niederschwellig, kämpferisch und kompetente Antworten auf komplizierte Fragen.