Die Karriere von Andrew Lloyd Webber ist an Superlativen kaum zu übertreffen: Der heute 75 Jahre sieht das Geheimnis seines großen Erfolges aber in der Geschichte. „Man muss immer mit der Story beginnen“.
Seine eigene Geschichte beginnt im schicken Londoner Viertel Kensington. Der 1948 geborene Sohn eines Komponisten und Lehrers am Londoner Royal College of Music und einer Pianistin schrieb schon im Grundschulalter erste Musik. Als er sich mit Textschreiber Tim Rice (78) zusammentat, gelang ihm der große Durchbruch: „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“ (1968) oder „Jesus Christ Superstar“ (1970) werden zu riesigen Erfolgen. Webber schuf Musicals für die Ewigkeit: „Evita“ (1976), „Cats“ (1981) oder „Phantom der Oper“ (1986); sein bei den Kritikerinnen und Kritikern nicht geschätzter „Starlight Express“ läuft in Bochum seit 1988 in der Dauerschleife und feierte kürzlich die Marke von 18 Millionen Besuchen. Webber, der 1992 zum Sir geschlagen wurde und mittlerweile als Baron of Sydmonton zum höheren Adel zählt, ist einer von nur 18 Menschen, die Emmy, Grammy, Oscar und Tony Award gewinnen konnten – Rice hat das auch geschafft.
Gesundheitliche Rückschläge (Prostatakrebs und Rückenbeschwerden) übersteht er und schafft heute noch unermüdlich Neues: derzeit eine Hymne für die Krönung von Charles III.(74) im Mai. Der Ruhestand ist aufgeschoben.