Mit "Everything Everywhere All At Once" hat sich während der letzten Monate und in der Preis-Saison ein klarer Favorit und Everybody's Darling herauskristallisiert: die Science-Fiction-Komödie von Daniel Kwan, Daniel Scheinert geht mit elf Nominierungen ins Rennen und liegt laut Buchmachern vorne. Chancen darf sich die Low-Budget-Produktion in den wichtigsten Kategorien "Bester Film", "Beste Regie", "Bestes Originaldrehbuch" oder "Beste Hauptdarstellerin" ausrechnen. Und dennoch: Der Film, der u. a. eine Dildo-Kampfszene enthält, bleibt ein Underdog in der Königsklasse "Bester Film" nebst klassischem Blockbusterkino wie "Top Gun: Maverick", "Elvis" oder "Im Westen nichts Neues". Das Rennen bleibt spannend.

BESTER FILM:

Nominiert sind: "Im Westen nichts Neues", "Everything Everywhere All At Once", "Triangle of Sadness", "Tar", "Women Talking", "Top Gun: Maverick", "Avatar: The Way of Water", "Die Fabelmans", "Elvis", "The Banshees of Inisherin"
Wird gewinnen: "Everything Everywhere All at Once". Der komplexe und komplett durchgeknallte Indie-Film ist Liebling der Awards und Buchmacher.
Sollte gewinnen: "Die Aussprache" von Sarah Polley. Der versöhnliche #MeToo-Film des Jahres.
Wurden ignoriert: "She said" von Maria Schrader, "The Woman King" von Gina Maria Prince-Bythewood oder "Nope" von Jordan Peele.

Vergoldet sich Steven Spielberg erneut?
Vergoldet sich Steven Spielberg erneut? © Joel C Ryan/Invision/AP

BESTE REGIE:

Nominiert sind: Dan Kwan und Daniel Scheinert, Steven Spielberg, Ruben Östlund, Martin McDonagh, Todd Field
Wird gewinnen: ein Mann bzw. mehrere Männer. Denn Frauen waren dieses Mal nur mitgemeint und keine nominiert. Das Duo Dan Kwan und Daniel Scheinert ("Everything Everywhere All At Once") ist in Pole-Position, Steven Spielberg (Bild) hat Chancen für seine Verneigung vor dem Kino und den autobiografischen Film "Die Fabelmans". Darauf könnte die Academy auch abfinden.
Sollte gewinnen: Todd Field für sein Meisterwerk "Tar".
Wurden ignoriert: Frauen wie u. s. Sarah Polley, Gina Prince-Bythewood, Maria Schrader oder Jordan Peele und viele mehr.

Hollywood liebt Schauspieler, die sich für Rollen verändern: Das spricht für Brendan Fraser
Hollywood liebt Schauspieler, die sich für Rollen verändern: Das spricht für Brendan Fraser © AP

BESTER HAUPTDARSTELLER:

Vergoldet sie sich zum dritten Mal mit einem Oscar? Cate Blanchett
Vergoldet sie sich zum dritten Mal mit einem Oscar? Cate Blanchett © Chris Pizzello/Invision/AP

Nominiert sind: Austin Butler, Colin Farrell, Brendan Fraser, Bill Nighy, Paul Mescale
Wird gewinnen: Brendan Fraser ("The Whale"). Die Academy liebt Comebacks, Emotionen und Verwandlungen – voilà!
Sollte gewinnen: Colin Farrell für "The Banshees ...".
Wurden ignoriert: Ralph Fiennes für "The Menu", Daniel Kaluuya für "Nope".

BESTE HAUPTDARSTELLERIN:

Nominiert sind: Cate Blanchett, Michelle Williams, Michelle Yeoh, Ana de Arma, Andrea Riseborough
Wird gewinnen: Cate Blanchetts Spiel als Chefdirigentin vor dem Abgrund in "Tár" ist überirdisch und scheinbar nicht von dieser Welt. Es wäre ihr dritter Oscar.
Sollte gewinnen: Cate Blanchett.
Wurden ignoriert: Emma Thompson für "Meine Stunden mit Leo", Viola Davis für "The Woman King".

BESTE NEBENDARSTELLERIN:

Nominiert sind: Jamie Lee Curtis, Kerry Condon, Stephanie Hsu, Hong Chau, Angela Bassett
Wird gewinnen: Kerry Condon gilt für "The Banshees of Inisherin" die ganze Saison als klare Favoritin.
Sollte gewinnen: Angela Bassett in "Black Panther 2" – als Ehrung für ihre Karriere.
Wurden ignoriert: Greta Gerwig in der Netflix-Verfilmung "White Noise", Keke Palmer in "Nope"

BESTER NEBENDARSTELLER

Nominiert sind: Brendan Gleeson, Brian Tyree Henry, Judd Hirsch, Barry Keoghan, Ke Huy Quan.
Wird gewinnen: Ke Huy Quan für "Everything Everywhere All at Once". Er kassierte alle wichtigen Preise in dieser Saison, bezauberndes Comeback.
Sollte gewinnen: Ke Huy Quan.
Wurde ignoriert: Paul Dano ("Die Fabelmans") – nicht zum ersten Mal übrigens.

Politische Botschaft, spannender als jeder fiktive Thriller: die Doku "Nawalny"
Politische Botschaft, spannender als jeder fiktive Thriller: die Doku "Nawalny" © Polyfilm

BESTER DOKUMENTARFILM

Nominiert sind: "The Beauty and the Bloodshell", "All That Breathes", "Nawalny", "Fire of Love", "A House Made of Splinters".
Wird gewinnen: Daniel Rohrers Doku über Kreml-Kritiker "Nawalny". Es ist eine politische Botschaft und die reale Story über seinen Giftganschlag und den Kampf aus dem Exil sind spannender als jede fiktive Story. 
Sollte gewinnen: "The Beauty and the Bloodshell" von Laura Poitras.
Wurde ignoriert: "Moonage Daydream" – die Bowie-Hommage.

Gilt als klarer Favorit: Edwards Berger "Im Westen nichts Neues"
Gilt als klarer Favorit: Edwards Berger "Im Westen nichts Neues" © Netflix

BESTER INTERNATIONALER FILM

Nominiert sind: "Im Westen nichts Neues", "Argentina, 1985", "Close"
"EO", "The Quiet Girl".
Wird gewinnen: Der deutsche Netflix-Film "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger und mit dem Burg-Star Felix Kammerer in der Hauptrolle wird sich durchsetzen. Ein Kandidat, der auch als "bester Film" nominiert war, hat in dieser Kategorie selten verloren.
Sollte gewinnen: Das zärtliche Drama "Close" von Lukas Dhont.
Ignoriert: Marie Kreutzers "Corsage", Ali Abbasis "Holy Spider".

Und wie ist es ausgegangen? Lesen Sie hier alles zu den Gewinnerinnen und Gewinnern des Abends.

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