Herr Felfer, Sie haben die Ausstellung "The Sound of St. Lambrecht" kuratiert. Welche Rolle spielen Klänge für unser soziales und kulturelles Leben?
THOMAS FELFER: Man knüpft gewisse Vorstellungen daran – Leute mit einem bürgerlichen Hintergrund stellen sich unter einem Kaffeehaus zum Beispiel einen Ort ohne Musik vor. Es stecken auch Machtansprüche dahinter. Die Kirche hat die Glocken läuten dürfen, und damit auch gezeigt, dass sie "Lärm" produzieren darf. Wer darf wann Lärm machen? Die Antwort darauf ist stark sozial abhängig.
Lärm machen doch immer nur die anderen.
Genau, man sagt auch, dass Lärm gewissermaßen das Geräusch am falschen Ort zur falschen Zeit ist. Es muss dabei nicht einmal ein lautes Geräusch sein. Manchmal knüpfen sich auch Werturteile über soziale Gruppen an die Vorstellungen von Lärm: Die Jungen sind so laut und so weiter.