Eigentlich macht sich Starregisseur James Cameron seit Jahren für die Rechte und den Schutz indigener Gruppierungen stark. So sagte er zum Beispiel, er habe sich für die „Avatar“-Fortsetzung entschieden, da er mit Blockbustern stärker auf den Erhalt des Naturschutzes und damit der Lebensräume indigener Völker aufmerksam machen könne als mit Dokumentationen. Doch alte Äußerungen machen Cameron nun zu schaffen. Vor zwölf Jahren sprach sich der Regisseur in einem „Guardian“-Artikel nämlich gegen das Belo-Monte-Wasserkraftwerk in Brasilien aus, durch dessen Bau indigene Personen aus dem Amazonas-Gebiet vertrieben wurden. Das erinnere ihn an die Unterdrückung amerikanischer Ureinwohner und Ureinwohnerinnen, etwa die Lakota Sioux. Cameron sagte damals: „Ich konnte nicht anders, als zu denken, dass wenn die (Lakota Sioux) ein Zeitfenster gehabt und in die Zukunft hätten sehen können … und sie könnten sehen, dass ihre Kinder die höchste Selbstmordrate der Nation haben … weil sie hoffnungslos waren und keinen Ausweg sahen – sie hätten viel härter gekämpft.“
Kritik von der Native-Community
Kritik an diesen Äußerungen gab es von der Native-Community schon seinerzeit. Mit dem Start der „Avatar“-Fortsetzung „The Way of Water“ des „Avatar“ machte etwa die Native American Johnnie Jae wieder auf Camerons Kommentare aufmerksam. „Natives sagen euch, dass James Camerons Avatar rassistisch und abstoßend ist. Die Art und Weise, wie er in diesem Artikel über die Lakota redet, ist schrecklich“, twitterte sie.
Und die Autorin Shea Vassar schrieb ebenfalls auf Twitter: „James Cameron, wie er im Grunde sagt, dass Native-Communitys vielleicht härter gegen Kolonisierung gekämpft hätten, wenn sie die Suizidquoten der jugendlichen Ureinwohner kennen würden, ist auf keiner einzigen Ebene cool. Also nein, ich werde seine Filme nicht sehen und ihn nie wieder unterstützen.“
Die „Avatar“-Fortsetzung „The Way of Water“ muss laut Regisseur James Cameron mindestens zwei Milliarden Dollar einspielen, um die Kosten zu decken. Nun ist er mit Boykott-Aufrufen von indigenen Gruppen konfrontiert. Ob verdient oder unverdient, sei dahin gestellt.