Mit einem zweiteiligen Biopic gratuliert der deutsche öffentliche Rundfunk seiner berühmtesten Feministin zum 80. Geburtstag: Alice Schwarzer hat am Drehbuch von Daniel Nocke mitgearbeitet. Die filmreife Biografie als Widerstandskampf gegen das Patriarchat funktioniert also nach dem Prinzip des Selbsterlebthabens. Die Haltung zur Star-Feministin ist demnach positiv bis bewundernd, aber nie beweihräuchernd. Regisseurin Nicole Weegmann legt den Finger in der Erzählung schonungslos und messerscharf auf die Wunden der Zeit, die Selbstverständlichkeit der männlichen Dominanz und weiblichen Unterdrückung, das Ausgeschlossensein aus vielen Lebensbereichen.

Das Ensemble glänzt mit Schauspielstars wie Valerie Pachner, Sven-Eric Bechtolf, David Rott, Katharina Schüttler, Thomas Guené. Der Volltreffer ist Schauspielerin Nina Gummich in der Hauptrolle.

Ihre Alice kontert den salontauglichen Sexismus der Männer Henri Nannen oder Rudolf Augstein sowie die weibliche Selbstdemontage von Frauen wie Esther Vilar und Romy Schneider mit nonchalanter Trotzigkeit. "Alice" erklärt anhand Stationen vom Wuppertal bis nach Paris, wie Schwarzer zu der Person wurde, die sie ist – politisch wie privat.
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