"Fortsetzung darf folgen" haben wir nach dem ersten Eisenhagel-Krimi des Grazer Autors, Theatermachers und Journalisten Martin G. Wanko geschrieben. Und der gute Mann hat brav auf uns gehört. Wobei: Brav sind wieder der Autor noch seine Figuren, und das ist gut so.
Jetzt also "Eisenhagel 2", es landet: "Die Krah". Das ist erstens ein ziemlich unheimlicher Vogel und zweitens der Name eines Lokals, das der Edi in Eisenhagel übernommen hat. Aber was will der seltsame Kerl dort? Nach Eisenhagel kommt keiner ohne Absichten. Und wenn Wanko die Finger im Spiel hat, sind diese Absichten keine guten.
Aber der Reihe nach: Von der vierblättrigen Freundesbande aus Teil 1 – Jenny, Annika, Kevin, Daniel – sind nur noch drei übrig. Daniel hat es kalt erwischt, und genau das ist er nun auch: kalt wie tot.
5. 12. – Tag der Abrechnung
Und jetzt beginnt es langsam wieder seltsam zu werden in Eisenhagel; einem Ort, in dem man Eisenerz erkennen kann, wenn man möchte. Alles und alle steuern auf den 5. Dezember zu. Anderswo finden kommerzielle Krampusläufe statt, in Eisenhagel wird an diesem Tag abgerechnet. Und alles deutet darauf hin, dass das wieder eine blutige Rechnung werden wird.
Die Fortsetzung ist Wanko nicht so rotzig-punkig geraten wie Teil 1, das tut dem Buch durchaus gut. Die Sätze sind länger, die Zeichnungen der Figuren feiner. Feist und fies freilich noch immer das Gemeinde-Biotop von Eisenhagel. Da wird getrickst, gemauschelt, genetzwerkt auf Teufel komm raus.
Ein böser, hochtouriger Krimi, eine Prise Mystery, viel Lokalschmutz, das ergibt einen biestigen Rockhadern in bester Wanko-Manier. Oder wie heißt es immer wieder so schön im Buch: Leck Fuck! Fortsetzung darf folgen.
Buchtipp: Martin G. Wanko. Eisenhagel 2. Die Krah.
Keiper, 346 Seiten, 22 Euro.