Die 1978 in Ljubljana geborene und in Wien lebende Künstlerin Maruša Sagadin erhält den diesjährigen Mrsg. Otto Mauer Preis. Die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung wird ihr am 22. November überreicht, teilte der Otto Mauer Fonds, der den Preis vergibt, am Donnerstag mit. Sagadin überzeugte die Jury mit ihrer künstlerischen Praxis an der Schnittstelle von Architektur, Skulptur und Malerei sowie "durch ihre unverkennbare Eigenart, durch ihre Farben und durch ihre Form".

"Die Farben sind kräftig, Blau, Gelb, Rosa, Orangebraun, Weiß. Die Formen erinnern an Werke der Popkunst aus den 1970er oder 80er Jahren, Claes Oldenburg kommt einem in den Sinn, oder Laubsägearbeiten mit deutlichen Bezügen zu den Umrissen von Körpern oder Buchstaben", so die Jurybegründung weiter. "All das wirkt sehr anziehend, entgegenkommend, einladend." Die Arbeiten der 42. Otto-Mauer-Preisträgerin hätten einen ganz eigenen Humor, der sich nicht zuletzt in der Beziehung zwischen den Skulpturen und deren Titeln wie "Schnelle Beine" (2019) oder "Das Herz in der Hose" (2018) artikuliere. "Die Arbeiten begegnen einem nicht von oben herab, als 'hohe Kunst', sondern befinden sich auf einer Ebene mit denen, die ihnen begegnen."

Ab 10. Dezember sind ihre Werke zu sehen

Seit 1981 wird die Auszeichnung vom Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien vergeben. Der Jury gehörten heuer die Künstlerin Dorit Margreiter, Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig, Johanna Schwanberg (Direktorin des Dom Museums Wien), die Künstlerin Maja Vukoje und Jesuiten-Pater Gustav Schörghofer an. Vom 10. Dezember bis zum 4. Februar 2023 sind ausgewählte Arbeiten der Preisträgerin im JesuitenFoyer in Wien zu sehen.

Maruša Sagadin studierte von 1997 bis 2004 in Graz Architektur, von 2005 bis 2010 folgte ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wo sie von 2012 bis 2017 als Assistenzprofessorin arbeitete.