In einem Interview mit dem Wiener "Kurier" hatte Philippe Jordan zu Protokoll gegeben, dass er seinen noch bis 2025 laufenden Vertrag als Musikdirektor der Wiener Staatsopern nicht darüberhinaus verlängern würde. Als Grund gab er das Treiben von dilettierenden Regisseuren an. Wer die Wiener Szene kennt oder auch bloß Jordans Werdegang, kann sich über diese Erklärung nur wundern. Der begnadete Operndirigent hatte in den vergangenen Jahren kaum Probleme mit "modernem" Regietheater, egal ob als Musikchef der Oper Paris oder sonstwo. Gerade in Wien, wo das szenische Geschehen durch den neuen Intendanten Bogdan Roščič überhaupt erst eine leichte Auffrischung bzw. Angleichung an andere Großbühnen vollzogen hat, ist ihm nun eingefallen, dass er das nicht mehr aushält und so nicht weiterarbeiten kann.