Ganz schön viel los rund um den Stephansplatz: Ein Prälat liegt tot unweit seiner Kirche, er hat eine Bisswunde am Arm und hält ein Amulett mit Satansymbol in der Hand. Eine Verdächtige (überirdisch: Maresi Riegner) isst Hundefutter und scheint vom Teufel besessen. Ein bekehrter Ex-Zuhälter (witzig: Roland Düringer) zielt mit einem Gewehr auf alle, die sich ihm nähern. Eine Professorin sucht das "Tor zur Hölle", ein Psychiater (Sven-Eric Bechtolf) mit irrem Blick ist beim Exorzismus ein wenig zu euphorisch behilflich. Dazu hat die nächste Generation der Teufelsaustreiber eigene Ideen, um Satan zu verbannen. Verdächtig sind sie alle irgendwie.
Regisseur Thomas Roth wartet im Genrekrimi eine abwegige Typenparade nebst Dante- und Goethe-Zitaten auf. Die Horroranleihen hat man so oder so ähnlich schon einmal gesehen. Mittendrin im Fall um die Wiener Erzdiözese: klirrende Tassen, Bilder, die von Wänden fallen, übersinnlicher Hokuspokus. Bibi Fellner und Moritz Eisner wissen nicht, wie ihnen geschieht. Er bleibt Atheist, sie plagen Albträume. Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser sind stets dann höllisch gut, wenn sie aus der Ordnung kommen.
So sehr als Figuren gebeutelt waren sie schon lange nicht mehr. Ihnen – sowie dem famosen Ensemble – beim Gruseln zuzuschauen, ist herrlich! Auch, wenn nicht jeder Erzählstrang am Ende zusammenfließt: Hut ab vor diesem Wagemut!