Kein Punkt kann als Zentrum angesprochen werden ohne die Peripherie“, schrieb der Ausseer Schriftsteller Herbert Zand einmal so treffend. Freilich hat die Peripherie oft mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Etwa mit Abgeschiedenheit und Leere. „Overcoming the void“, hat das derzeit laufende Hochsommer Art Festival als Motto ausgerufen. Die sechste Ausgabe will „die Leere im Grenzland überwinden, einen neuen Raum für grenzüberschreitendes Kulturschaffen erzeugen und ein neues Gefühl von Verbundenheit und Nachbarschaft erschaffen“.
Seit 2017 sucht man im Südburgenland, in der Oststeiermark und in den slowenischen und ungarischen Grenzregionen verbündete Kunstinstitutionen, „um das gesamte Gebiet zu einem offenen Kunstraum zu transformieren“. Der hoch engagierte Verein um den Feldbacher Karl Karner (48) bündelt derzeit zwölf fixe Mitglieder plus wechselnde Gastpositionen zu einem breit gestreuten Kulturangebot von Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und mehr.
Der gelernte Kunstgießer Karner, der nach dem Studium in Wien bei Heimo Zobernig wieder in seine Heimat zurückkehrte, und die Seinen verstehe den symbiotischen Ansatz des Festivals im Dreiländereck aber nicht nur als buntes Puzzle für die Präsentation zeitgenössischer Kunst, man will darüber hinaus gesellschaftliche, soziale und politische Themen ansprechen.
Von der Kunsthalle Feldbach bis zum Zollamt in Bad Radkersburg, vom Gerberhaus in Fehring bis zum Pavelhaus/Pavlova Hisa in Laafeld: Seit einer Woche und noch bis Montag, 15. August, sind Arbeiten heimischer und internationaler Künstler zu sehen. Als eine der drei Sonderveranstaltungen bietet man in Schloss Grad und an anderen Schauplätzen ein grenzübergreifendes Dreiländerprojekt.
Michael Tschida