Er kommt aus dem All, kann sich mittels futuristischer Technologie an jede Umgebung anpassen und metzelt alles ab, das sich ihm in den Weg stellt: der Predator. Seit nun genau 35 Jahren geht der außerirdische Humanoid im Kino auf Menschenjagd. Vier Filme umfasste das "Predator"-Franchise bislang.

Im fünften und neuesten Teil wagt sich die Science-Fiction-Reihe in spannende Gefilde vor. Das Spin-off "Prey" ist Jahrhunderte vor den Geschehnissen des ersten Films angesetzt und macht einen ungewöhnlichen Ort zum Hauptschauplatz: den Stamm einer indigenen Volksgruppe. Genau gesagt spielt sich der kompakte Horror-Thriller innerhalb der Comanche Nation ab, die örtlich den Südlichen Plains der heutigen USA zuzuordnen wäre. Die junge Kriegerin Nauru zieht in den unerbittlichen Kampf gegen die Bestie – und lehnt sich gegen das Sittenbild des männerdominierten Stamms auf.

Regisseur Dan Trachtenberg ("10 Cloverfield Lane") gab im Zoom-Interview preis, wie es zur Idee kam, einen Predator in dieses außergewöhnliche Setting zu befördern: "Ich war interessiert daran, einen Historienfilm zu drehen, der gleichzeitig auch dem Sci-Fi-Genre zugehörig ist – eine Kombination, die wir selten sehen. Und dann hab ich mir gedacht: Welche Protagonisten bekommen wir in Filmen kaum zu Gesicht?"
Produzentin Jhane Myers ist selbst eine Nachfahrin der Comanchen und stand als Beraterin auf dem Set zur Seite: "Comanche ist meine Muttersprache, und dies war der allererste Film, der je in einer indigenen Sprache gedreht wurde. Es ist ein Werkzeug, unsere Kultur weiteren Generationen näherzubringen."

Die gesamte Besetzung setzt sich aus Native Americans zusammen. Hauptdarstellerin Amber Midthunder zeigt sich erfreut: "Es bedeutet mir viel, indigenen Frauen eine Identifikationsfigur in einem Actionfilm zu geben. Am wichtigsten ist mir der Einfluss, den all das auf unsere Bevölkerung haben wird und was durch diese Rolle reflektiert wird."
Für den physisch fordernden Part musste die Newcomerin "ein intensives Waffentraining" absolvieren. "Es gab ein vierwöchiges Bootcamp in Kanada, wo wir lernen mussten, mit Messer, Speer und Kriegsbeil zu hantieren." Trotz der "direkten Assoziationen" zur "Predator"-Reihe steht der Film laut Angaben der Schauspielerin "auf eigenen Beinen".

"Prey" ist auf Disney+ zu sehen.