Der Verband der Auslandspresse (HFPA) teilte am Donnerstag mit, dass die Mitglieder der Organisation für ein neues Unternehmensmodell gestimmt hätten. Demnach wird die Investmentfirma Eldridge Industries die Golden Globe Awards als private profitorientierte Organisation führen. Der HFPA-Verband führt währenddessen seine philanthropische Arbeit mit Spenden für wohltätige Zwecke als sogenannte Non-Profit-Organisation fort. Dies sei ein "historischer Moment" für die HFPA und die Golden Globes, wurde die HFPA-Vorsitzende Helen Hoehne in einer Mitteilung zitiert. Im Rahmen der Umstrukturierung soll auch der Pool von Golden-Globe-Juroren weiter vergrößert und vielfältiger werden.
Vorwürfe wegen Bestechlichkeit und mangelnder Vielfalt
Die Organisation war im vorigen Jahr vor allem wegen fragwürdiger Praktiken, Vorwürfen von Bestechlichkeit und mangelnder Vielfalt unter Druck geraten. So gehörte dem Gremium aus knapp 100 Journalisten damals kein einziges schwarzes Mitglied an. Viele Stars übten heftige Kritik, Firmen setzten die Zusammenarbeit aus. Der Sender NBC sagte die traditionelle TV-Übertragung der Golden Globe Awards für Jänner 2022 ab. Nominierte blieben der Veranstaltung fern, die Namen der Gewinner wurden nur über die Social-Media-Accounts des Verbands der Auslandspresse verkündet.
80-jähriges Jubiläum
Der kleine Verband kündigte im vorigen Jahr Bemühungen um mehr Transparenz und Wandel an. Im Zuge von Reformen wurde ein Diversitätsberater eingestellt, ein neuer Vorstand gewählt, die Mitgliedschaft vergrößert und vielfältiger gemacht. Diese Ziele verfolge die HFPA auch weiterhin, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung. Sie würden sich darauf freuen im Jänner 2023 ihr 80-jähriges Jubiläum zu feiern, führte Helen Hoehne aus.
Über das Format der Golden Globe Awards im kommenden Jahr ist noch nichts bekannt. Der Haussender NBC hat sich bis jetzt nicht zu einer TV-Übertragung der Preisgala geäußert.