Es gibt einen Ausdruck, der besagt, dass Freunde die Familie sind, die man sich aussucht. Für Nola (Sophie Passmann), Mads (Tim Oliver Schultz), Hennie (Leonie Brill), Tia (Zeynep Bozbay) und Hugo (Antonije Stankovic) bedeutet Freundschaft noch viel mehr. Alle fünf lernten sich in ihrer Jugend in der Gruppentherapie kennen. Die zerrütteten biologischen Elternhäuser wurden mit der Zeit durch diese neue Wahlfamilie ersetzt. Und Familie zu haben ist wichtig, denn immerhin müssen die Endzwanziger allerlei alltägliche Herausforderungen durchschiffen. Nola ist gerade von der Uni geflogen. Mads steht vor den Konsequenzen seiner One-Night-Stands. Hennies strenger Karriereplan wird von einer unerwarteten Nachricht durcheinandergewirbelt. Tia gelingt es nicht, sich als ernsthafte Künstlerin zu etablieren. Und Hugo möchte endlich ein authentisches Leben als homosexueller Mann führen.

Doch das ist nicht so einfach. Vor allem, wenn man solche „damaged goods“ wie sie selber ist. Der Gedanke, sich mit ihrem Studienabbruch und den Problemen ihrer Freunde auseinanderzusetzen, lässt Nola nicht los, und sie macht das, was jeder Social-Media-affine Millenial tun würde: Sie startet einen Podcast. Ohne ihre Freunde vorab darüber aufzuklären, beginnt sie deren Leben für eine breite Masse auseinanderzunehmen. Die Krise ist vorprogrammiert.

Die Serie hat ihre Momente, in denen sie sich mit ernsthaften Fragen auseinandersetzt. Man müsse ja verrückt sein, als Millenial heute noch Träume zu verfolgen, meint Nola. Dennoch vergisst das Drehbuch oft, dass die fünf diese Generation überhaupt vertreten. Zu banal, zu kindisch scheinen die Konfrontationen. Die sprachliche Ausdrucksweise schielt ebenso zu sehr auf Parallelen zu Gen Z. Es ist, als wäre Autor Jonas Bock mit seinem Skript fünf bis sieben Jahre zu spät gewesen. Dabei hilft es auch nicht, dass die nicht immer sympathischen Figuren mit den üblichen verbrauchten Charakterzügen ausgestattet wurden. Der Draufgänger, die Überorganisierte oder auch die Exzentrische – sie dienen inhaltlich rein als Selbstläufer. Das schmälert dann auch letztendlich die Unterhaltung über weite Strecken.