Am Samstag geht es um 10 Uhr weiter mit den letzten vier Autorinnen und Autoren.
15.30 Uhr: Und auch auf Twitter geht der "#tddl"-Tag zu Ende:
15.25 Uhr: Abschließend bleibt für Michael Wiederstein zu sagen: "Du kannst einen Text nicht logisch besprechen, wenn in ihm ein Pferd einfach zu einem Auto wird."
15.15 Uhr: "Der Text setzt sich in Konkurrenz zu seinen Konkurrenten. Und die Texte, bei denen Klagenfurt und dem Bachmannpreis eine Rolle zukommt, sind auch die Texte, die eine große Chance haben, zu gewinnen", weiß Kastberger.
15.10 Uhr: "Wir haben es mit einem Stunt zu tun, nicht nur mit einer Performance und einem Text", sagt Wiederstein. Und Insa Wilke erklärt ihre Entscheidung, diesen Text auszuwählen: "Weil ich so froh war, einen Text zu haben, der sich der Teilnahme an die Erwartungen verweigert hat. Weil ich selten einen so genau gearbeiteten Text lese. Und weil ich glaube, dass der Text woanders herkommt als die Texte, die wir hier sonst haben."
15.08 Uhr: Und Schwens-Harrant fügt hinzu: "Mich hat die Performance nicht überzeugt. Ich hatte auch die Meinung, es war zu langsam. Durch die Sprachfärbung wurde versucht, der Figur nochmal eine Nuance zu geben. In der Sprache selbst nicht. Es sind teils behäbige Sätze, dann ist es wieder 'slangmäßig'."
15.06 Uhr: Klaus Kastberger sagt: "Der Text hat eine unmittelbare Zugänglichkeit geschaffen. Ich find's wirklich auch spannend und überraschend, wie der Text vorgetragen wurde." "Ich habe mich großartig amüsiert", sagt Jurorin Vea Kaiser. Mara Delius sieht das anders: "Für mich hat die Performance vom Text abgelenkt."
15.03 Uhr: Die letzte Lesung des heutigen Tages endet nicht nur mit Applaus, sondern auch mit Jubel aus dem Publikum. "Was mich angeht, kann ich meinen Eindruck zu diesem Beitrag wie folgt zusammenfassen: Dieser Text ist wesentlich anstrengender zu hören als zu schreiben", meint Tingler.
14.56 Uhr: Eine letzte Wordcloud für heute:
14.50 Uhr: Twitter ist zwiegespalten:
14.43 Uhr: Mara Genschel liest ihren raffinierten, bewusst mit amerikanischem Zungenschlag gelesenen Text. Doch nicht nur das. Die Dame trägt auch einen Schnauzer. Ihr "Das Fenster zum Hof" soll auf Alfred Hitchcocks "Das Fenster zum Hof" anspielen.
Fünfte Lesung: Mara Genschel
Mara Genschel liest die in Berlin lebende Autorin ihren Prosatext auf Einladung von Insa Wilke. Im Vorstellungsvideo ist nur ein Off-Sprecher zu hören und hat einiges an der Autorin auszusetzen.
14.28 Uhr: Juror Tingler lässt die Meinungen beim diesjährigen Bachmann-Wettbewerb sehr weit auseinandergehen. "Ich finde nicht, dass wir den Text nicht erfasst haben. Wir sehen ihn einfach anders." Diese Meinung teilen nicht alle Jury-Mitglieder. Und auf Twitter wird er auch nicht selten erwähnt:
14.20 Uhr: "Es ist ein melancholischer Text. Und die gehen in Klagenfurt meist baden wie in Venedig. Und wir reden jetzt aber darüber, warum dieser Text nicht baden geht. Ich glaube, weil er sich selbst unterspült. Dieser Text kann wie eine Warnung gelesen werden, nicht nach Venedig zu fahren", meint Wiederstein.
14.10 Uhr: Venedig ist ein aufgeladener Ort für Kastberger: "Wenn Leute nach Venedig fahren, fährt eine ganze Menge mit. Nach meiner Ansicht fahren zu viele mit. Bachmann, Puschkin, das Lukas-Evangelium. Da wird es eng für mich auf diesem Erzählgefährt.
14.07 Uhr: Tingler kritisiert: "Es wird Sie nicht überraschen, dass ich mit dieser Art von Prosa gewisse Schwierigkeiten verbinde. Diese Empfindsamkeit hat sowas Regressives."
Irritation diesbezüglich auf Twitter:
14.03 Uhr: Vea Kaiser macht den Jury-Start: "Lob für ein dreifaches Wagnis: Schwindelnde, zart beseitete Sprecherin, Landschaftsbeschreibungen in dieser Breite und mutig, die oft beschriebenen Stadt Venedig zum Thema zu machen." Twitter teilt die Meinung:
13.49 Uhr: Der Garten des ORF hat sich nach der Mittagspause wieder gefüllt und es starten gerade wieder leise Diskussionen im Publikum. Zuhörerin Clara Hausner kommt bereits seit einigen Jahren immer wieder zu den Lesungen und erzählt: "Ich freue mich, dass die Lesungen wieder mit Publikum stattfinden. Aber ich hätte es lieber wie in den vergangenen Jahren gehabt. Zunächst dachte ich mir, dass ich wirklich herumwandern werde. Aber das ist nur lästig. Dann verliere ich ja meinen Platz. Daher bleib ich jetzt im Garten und höre der Jury dann einfach wieder über die Leinwand zu."
Vierte Lesung: Barbara Zeman
13.35 Uhr: Die in Wien lebende Burgenländerin Barbara Zeman liest "Sand" auf Einladung von Brigitte Schwens-Harrant. Der Text ist der Beginn ihres zweiten Romans.
13.28 Uhr: Das Wettlesen geht in wenigen Minuten weiter. Zu Beginn der Nachmittagslesungen noch ein Tweet:
12.45 Uhr: Es ging zur Sache, das sieht auch die Twitter-Gemeinschaft:
12.36 Uhr: Insa Wilke lobt die Jahreszahlen, die von den Autorinnen und Autoren ins Gedächtnis gerufen werden. "Der Text hat einerseits das Naive, aber auch eine Härte. Und macht einen Bogen zu den derzeitigen Geschehnissen auf der Welt." Kastberger erkennt in dem Text die erste wirkliche Erzählung des Wettbewerbs: "Für meine Begriffe hatten wir noch nie eine Erzählung in dem Sinn. Und was mir gefällt: Wir haben hier bereits zwei verschiedene Arten kennengelernt, mit Geschichte umzugehen.
12.29 Uhr: Die Meinungen der Jurorinnen und Juroren gehen bei diesem Text weit auseinander. Tingler kritisiert: "Dieser Text hat alles, was man erwarten würde. Er strotzt nur so von Konventionalität, als hätte ihn ein Algorithmus geschrieben." Vea Kaiser meint: "Ja, er ist konventionell. Daran scheitere ich auch." Doch Juror Klaus Kastberger sieht es anders: "Ich könnte diesem Autor noch viel länger zuhören."
12.22 Uhr: Die Jury-Bewertungen starten: "Ich könnte dem Autor noch viel länger zuhören", sagt Klaus Kastberger. "Es ist eine große Übersetzungsleistung dessen, was die Großmutter mündlich erzählt hat und wie sich das in Schrift speichert. Der Text hat Witz und Humor."
11.58 Uhr: "Er klopft an die Tür des Exils, jeden Tag." - Mit diesen Worten beginnt der Text. Und Twitter ist schon wegen des Vorstellungsvideos ganz begeistert:
Dritte Lesung: Usama Al Shahmani
In Bagdad geboren, musste der Autor aus seiner Heimat wegen eines Theaterstückes fliehen. Er liest auf Einladung von Michael Wiederstein. Gedichte schreibt er zuerst in seiner Muttersprache. Prosa aber auch gleich auf Deutsch. "Porträt des Verschwindens" ist sein heutiger Text.
11.53 Uhr: Twitter erkennt gewisse Dschungelcamp-Schwingungen:
11.42 Uhr: Für Schwens-Harrant ist man "ganz nah an der Figur und dann wieder ganz woanders. Ich glaube, dass auch stilistisch noch ein bisschen Entschiedenheit fehlt."
11.39 Uhr: Tingler, der Khani eingeladen hat, wendet sich an seine Jury-Kollegen: "Ich bin überrascht, wie schnell ihr den Text kategorisiert. Es ist ein faszinierendes Gewebe aus Härte und Feinheit, was sich in der Figur widerspiegelt. Es liegt etwas sehr zartes, sanftes, melancholisches in dieser Figur, die sich in einem so harten Umfeld befindet."
11.35 Uhr: Vea Kaiser schließt sich der Kritik an: "Ich habe Probleme mit den Perspektiv-Wechseln." Doch fügt dann hinzu: "Ich fand den Text schon sehr, sehr stark. Wenn er genau in dieses Genre reingeht und diese wunderbaren Details bringt." Und Delius meint: "Man tut dem Text unrecht, wenn man ihn zu schnell als Genre-Text lesen möchte. Diese Schnelligkeit hat mich eher interessiert. Und ich hätte jetzt davon gerne ein Hörbuch, weil ich denke, dass die Kategorie des Sounds für diesen Text sehr wichtig ist."
11.30 Uhr: "Sehr gut erzählte Genre-Erzählung", findet Wilke. "Wir haben gleichzeitig eine Erzählung der Anpassung und eine soziale Erzählung." Michael Wiederstein sagt: "Sehr, sehr gelungener "Orange is the new black"-Einstieg. Doch es tut sich zu viel auf, um noch eine stringente Knast-Geschichte zu sein. Ich hätte gerne mehr erzählt bekommen, was dort passiert. Mir wirkt es unmotiviert zusammenkombiniert."
11.25 Uhr: Aber "@plbkwsk" sagt es richtig:
11.20 Uhr: Einige Versprecher beim zu schnellen Vorlesen führen zu Unmut in der Twitter-Gemeinschaft:
Mara Delius' teilt Meinung zum ersten Tag und was sie sich von heute und dem Wochenende erwartet:
Zweite Lesung: Behzad Karim Khani
11.10 Uhr: Behzad Karim Khani liest auf Einladung von Philipp Tingler den Text "Vae victis" (lat. "Wehe den Besiegten").
11.07 Uhr: Kleiner Sidefact am Rande: Die einzelnen Texte dürfen laut Statuten nicht vor Beginn der Lesung der Autorinnen und Autoren veröffentlicht werden. Deshalb werden sie nach und nach publiziert, sobald sie vorgetragen werden.
10.57 Uhr: Tingler bleibt bei seiner Meinung: "Offensichtliches Niveau-Gefälle. Finde den Text aber auch durchaus gelungen, doch er enthält Stellen, die reichlich banal sind." Aber auch die Twitter-Meinungen bleiben gleich wie vor der Jury-Bewertung:
10.51 Uhr: "Es wird sprachlich getanzt in diesem Text", meint die Vorsitzende Insa Wilke. "Es wird mit der Sprache gespielt. Das ist auch der Zusammenhang des Textes. Dadurch entwickelt er auch die Sogwirkung." Und Brigitte Schwens-Harrant schließt sich damit an: "Der Text ist der reif. Es ist schön, dass man auch eine Sprachmelodie erkennt. Das funktioniert sehr gut. Mich hat es aber auch beschäftigt, ob die Textteile zusammenhängen."
10.49 Uhr: Michael Wiederstein sieht es nochmals anders: "Diese Frau entscheidet sich gegen dieses Leben da draußen und daher finde ich, dass der Text so funktioniert und halte es für eine gelungene Komposition."
10.46 Uhr: "Ich finde diesen Text sehr gelungen, aber an gewissen Stellen zu lang, vielleicht sind einige Bilder zu sehr auserzählt. Ich hätte mir gewunschen, dass die Autorin mehr auf ihren Text vertraut. Aber er ist wunderbar", so Vea Kaiser. Und Philipp Tingler sagt: "Ich habe den Text anders gelesen als Mara Delius. Ich sehe diesen Text, den ich im ersten Teil auch sehr gelungen finde, als Illustration. Das Ich existiert nur in der Sichtbarkeit." Kritik äußerst er aber auch: "Für mich zerfällt der Text in zwei Texte. Das finde ich schade."
10.44 Uhr: Längerer Applaus als bei den gestrigen Texten aus dem Publikum. Und auch der Beginn der Jury-Bewertungen ist positiv: "Ich bin sehr froh, dass ich die Autorin über diesen Text kennengelernt habe. Der Text ist formal extrem interessant", sagt Mara Delius. "Ein großartiges Eremitinnen-Portrait."
10.32 Uhr: Twitter scheint den Text zu mögen. Wie wird es die Jury sehen?
10.29 Uhr: Die Kröte (aus dem Text) wurde von der Autorin freigelassen.
Die Büchereien Wien schreiben das aus, was sich wohl viele denken.
10.18 Uhr: Das Publikum hört mittlerweile aufmerksam zu, das synchrone Blättern hat wieder eingesetzt und der Fokus liegt auf Marwans Lesung.
Erste Lesung: Ana Marwan
10.15 Uhr: Auf Einladung von Klaus Kastberger liest die gebürtige Slowenin Ana Marwan ihren Text "Wechselkröte". Sie beginnt und das Publikum ist noch ein wenig unruhig. Weil die Tonqualität des Vorstellungsvideos schlecht war? Weil jeder einen Text haben möchte, um selbst mitlesen zu können?
Und falls man sich bereits gefragt hat, welche Wörter am ersten Tag am häufigsten verwendet wurden, hat Twitter-User "@FabsNavarro" die Antwort parat:
10.09 Uhr: Und auch heute wird eines der Hauptthemen wohl die Namenswahl von Andreas Moster sein:
Am Donnerstag fand der erste Tag der deutschsprachigen Literatur statt. Begonnen wurde mit Hannes Steins Text "Die königliche Republik". "Die erste Geheimbotschaft war in einem Glückskeks versteckt", mit diesen Worten beginnt er zu lesen. Und der Literaturtag endete mit "Der Silberriese" von Andreas Moster, ein Text über einen alleinerziehenden Vater, der über ebendieses Vatersein geschrieben hat.
Heute gehen die Lesungen in die zweite Runde und die Kleine Zeitung ist wieder live vor Ort. Ein Fazit des gestrigen Tages zog Juror Philipp Tingler. Und auch, was er sich von den kommenden Tagen erwartet, erzählt er:
Hier der Apa-Liveblog zum Nachlesen:
Daniela Winkler