ORF-Anchor Armin Wolf machte es jüngst öffentlich: in keinem der 1100 heimischen Aufsichtsräte gibt’s Parteifreundeskreise – nur im ORF-Stiftungsrat. Er forderte, das zu ändern. Nun ist das Gremium im obligaten Modus bestellt, mit Ihnen als Vorsitzendem. Wieso ist das so einbetoniert?
LOTHAR LOCKL: Im Kern geht es da um die Unabhängigkeit der redaktionellen Berichterstattung im ORF. Dazu bekenne ich mich offensiv, und ich möchte mich an ihrer Sicherstellung auch messen lassen. In einer parlamentarischen Demokratie ist es aber legitim und vom Gesetz vorgeschrieben, dass die Stiftungsratsmitglieder letztlich von den Parteien auf Basis von Wahlen nominiert werden. Sobald man nominiert ist, nimmt man die Aufgabe eigenständig und eigenverantwortlich wahr.