Der diesjährige "Kurt-Vorhofer-Preis" geht an Eva Linsinger. Die stellvertretende "profil"-Chefredakteurin und Leiterin des Innenpolitik-Ressorts "vereint stilistische Brillanz mit der feinen Klinge und einem Blick, der Hintergründe offenlegt", befand die neunköpfige Jury. Dabei spreche soziale Verantwortung aus allen ihren Artikeln und Kommentaren. Der mit 7500 Euro dotierte Preis wird ihr am 30. Mai durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen verliehen.
Linsinger beweise mit ihrer Arbeit eine kritische Distanz zu Machthabern aller Art und Couleur. "Sie transportiert keinen Spin, sie recherchiert und widersetzt sich seit Jahren der Einvernahme durch heimische Netzwerke", erklärt die Jury ihre Entscheidung. Ihr differenzierter Blick und abwägendes Urteil ließen qualitativ hochstehende, glasklare analytische Texte entstehen, die innere Zusammenhänge von politischen Entwicklungen beleuchten. "Damit setzt sie Maßstäbe für eine erforderliche Flughöhe im Qualitätsjournalismus", heißt es in der Begründung weiter.
Medienlöwin und stellvertretende Chefredakteurin
Linsinger wurde 1968 in Schwarzach/Pongau geboren, studierte Geschichte und Deutsche Philologie und schrieb zunächst für die "Arbeiterzeitung" und anschließend den "Kurier". Daraufhin war sie über ein Jahrzehnt für "Der Standard" unter anderem als Brüsselkorrespondentin tätig. Seit 2006 arbeitet sie für das Nachrichtenmagazin "profil", wobei sie 2015 die Ressortleitung Innenpolitik übernahm. Im Vorjahr wurde sie stellvertretende Chefredakteurin und mit der goldenen "Medienlöwin" für ihre bisherige Präsenz, ihr Lebenswerk und ihre Vorbildfunktion für andere Frauen, sich im Medienbereich durchzusetzen, ausgezeichnet.
Der "Kurt-Vorhofer-Preis" wird zum mittlerweile 27. Mal im Gedenken an den langjährigen Doyen der Innenpolitik von der Journalistengewerkschaft, der Kleinen Zeitung und dem Sponsor Verbund ausgelobt und vom Bundespräsidenten überreicht. Die prämierten Artikel sollen unter anderem die Kriterien "soziale Verantwortung, stilistische Brillanz und unkonventionelle Betrachtungsweisen" vereinen. Im Vorjahr erging die Auszeichnung an "Wiener Zeitung"-Chefredakteur Walter Hämmerle.