Geld und Kultur – das ist eine lange Geschichte voller Missverständnisse. Und so mancher Missverhältnisse. Jüngst wurde man Augenzeuge eines Kunstprojekts, mit dem die Hamburger Elbphilharmonie (erbaut für 866 Millionen Euro) ihren fünften Geburtstag feierte. Mit einem Licht-Kunstwerk aus 300 Drohnen. Das spektakuläre, 30-minütige Drohnenballett des niederländischen Künstlerduos Drift schlug mit 800.000 Euro zu Buche. 800.000 Euro für eine einmalige Aufführung (die Folgevorstellungen fielen einer Sabotage zum Opfer). Mit 800.000 Euro bestreitet man hierzulande ganze Lichtkunst-Festivals bzw. locker das Jahresprogramm von mittelgroßen Kunsthallen.

Dabei kam eine halbe Million Euro von Privaten. Das reiche Hamburg hat eine ähnliche Sponsorenkultur wie der angelsächsische Raum oder die Schweiz. Reiche Menschen sponsern die Kultur dort mit erheblichen Summen. Das gibt es fallweise zwar auch bei uns, aber es wäre schön, wenn derlei Bürgerstolz und gesellschaftliche Verantwortung öfter sichtbar würde. Die Mäzenatenkultur bringt natürlich Probleme mit sich, aber immer nur die Steuerzahler blechen zu lassen, ist auch nicht so viel besser.