Herr Peymann, Sie kommen nach Klagenfurt mit den drei Einaktern, die Thomas Bernhard für Sie geschrieben hat. Wie sehr genießen Sie es noch immer, Titelfigur eines Stücks zu sein?
CLAUS PEYMANN: Ach, irgendwie ist es ja verrückt, dass Bernhard mich zur Titelfigur gemacht hat, aber der eigentliche König der Vorstellung ist der Dramaturg Hermann Beil. Er spielt sich selbst, dann Thomas Bernhard und schließlich meine Sekretärin Fräulein Schneider! Ich bin in der unglücklichen Situation, den ganzen Abend über mich selber zu spielen. Und da ich mir bis heute ein Rätsel bin, erlebe ich immer wieder Überraschungen. Zuletzt gab es bei einer Vorstellung an der Wiener Josefstadt etliche technische Pannen, und darüber wurde ich so wütend, dass ich den zweiten Akt plötzlich laut und aggressiv gespielt habe. Gewissermaßen habe ich den schrecklichen Peymann in mir entdeckt und gnadenlos entblößt. Und die Vorstellung war so erfolgreich wie nie, das Publikum hat gelacht wie nie zuvor! Aber ich kann Ihnen heute nicht versprechen, dass ich das in Klagenfurt wiederholen kann (lacht).