Es gibt wieder die Gelegenheit, die Hits des Liedermachers in symphonischer Bearbeitung zu hören: "Fendrich Symphonie" ist am 11. und 12. Juni im Salzburger Festspielhaus sowie am 3. Juli vor Schloss Schönbrunn zu erleben. Für die beiden Künstler bedeutet das nicht nur ein Wiedersehen, sondern vor allem ein "blindes Verständnis". "Wir haben uns zwar aus den Augen, aber nie aus den Ohren, aus dem Herzen verloren", beschrieb Rainhard Fendrich im Gespräch mit Journalisten seine Beziehung zu Christian Kolonovits in der Zeit seit dem Rathausplatz-Konzert 1992.

Er habe die Projekte seines neuerlichen Partners, der auch einige seiner bekanntesten Platten produziert hat, genau verfolgt. "Und ich war sehr stolz auf ihn", betonte Fendrich. Sein Gegenüber lobte den Songwriter ebenfalls in den höchsten Tönen: "Ich war immer fasziniert davon, wie stringent sein Werdegang und sein Werk ist."

Nun finden also beide wieder zusammen und arrangiert Kolonovits die Lieder von Fendrich neuerlich für das orchestrale Kleid. "Es gibt eine gewisse Gelassenheit und Vertrautheit, ohne die man gar nicht arbeiten könnte", sagte der Komponist, Dirigent und Arrangeur. "Wir haben einen unheimlichen Respekt voreinander. Ich habe auch nie versucht, aus Rainhards Titeln etwas Neues zu machen, sondern ihn und seine Musik zu verstehen und mit dem Orchester zu erhöhen. Mit diesem Verständnis können wir viel freier arbeiten als früher."

Auch für Fendrich sei die Zusammenarbeit heute eine andere. "Es treffen sich zwei Jugendfreunde, die einen gewissen Reifeprozess durchgemacht haben. Wir müssen uns nicht kennenlernen, wir kennen uns schon." Insofern brauche es "keine Anlaufphase", sondern sei es für Fendrich eher so, "als ob keine Zeit dazwischen vergangen wäre". Wobei er deutlich hervorhob, für das Projekt nur Vorschläge zu machen. "Ich bin ja nur ein gelernter Laie", so der Austropop-Star. "Ich vertraue Christian, er hat das Oberkommando."

Bei den Konzerten dürfe man sich jedenfalls auf einige Überraschungen einstellen. "Ich versuche nicht, das Publikum an diesen Abenden zu bedienen", stellte Fendrich klar. Es gebe viele Titel in seinem Katalog, die sich für die Neubearbeitung eignen würden und letztlich auch als Zeitdokument fungieren. "Manche Lieder kriegen ein Abendkleid, manche werden jetzt aber auch vervollständigt."

Als Musiker sei er letztlich "ein Reflektor meiner Umgebung", so Fendrich. "Das ist auch das, was die Kunst ausmacht. Sie ist ein Zeitzeuge. Man sieht Dinge als 25-Jähriger anders, als jetzt als 67-Jähriger. Es verändern sich Thematiken und die Ausdrucksweise. Im Endeffekt ist es nur das: was ich sehe, was ich empfinde." Als Songschreiber könne er sich nicht aussuchen, wann und wo die Inspiration kommt. "Ich kann es nicht erzwingen, aber auch nicht verhindern. Das ist in der Malerei so, im Theater, aber auch in der Musik. Die Summe all dieser Kunstrichtungen nennt man dann den Zeitgeist."
Karten: www.fendrich.at