Es wird dichter am Streaming-Markt. Mit einem Fokus auf europäische und vor allem österreichische Produktionen startet ab heute ein Ableger des französischen CANAL+ auch in Österreich. Dabei hat sich das Medienunternehmen für ein hybrides System entschieden. Man wolle "alle Sehgewohnheiten" abdecken, wie Philipp Böchheimer, Geschäftsführer der CANAL+ Austria erklärt. Daher startet zeitgleich mit der App CANAL+ Streaming ein linearer TV-Sender CANAL+ FIRST.
Veranschlagt ist der Service für 8,99 Euro monatlich – Abonnenten stehen dabei drei gleichzeitige Streams auf fünf Devices in Full-HD zur Verfügung. Die App ist mit iOS, Android und allen gängigen Smart-TVs kompatibel, CANAL+ FIRST wird via A1 Xplore TV und HD Austria empfangbar sein. Am Programm stehen Exklusives und Originalinhalte von STUDIOCANAL, Filme von Kinowelt TV, Filmtastic und Serien von STARZPLAY sowie mehr als 250 österreichische Filmhits, Kabaretts und Serien.
Gemeinsam mit der Kleinen Zeitung entsteht das Format "Was geht?", in dem zweimal wöchentlich wichtige News-Themen besprochen werden: "Frech, mit einem Augenzwinkern und erklärend." Neben dieser österreichischen Eigenproduktion startet Canal+ auch mit dem Musikmagazin "AUX".
Was internationale Produktionen betrifft, müssen sich die Abonnenten im März erst einmal mit altbekannten Inhalten als Highlights begnügen. Die größeren Zugpferde wie "Fleabag", "Der Giftanschlag von Salisbury", oder "Roadkill" erschienen alle bereits zwischen 2019 und 2020. Weitere geplante Highlights sind "Trust Me", "Vernon Subutex", "Meine geniale Freundin", "Countdown Copenhagen" und "Shining Vale".
Dass man eine schwierige Ausgangslage im Dickicht der Streaming-Anbieter hat, ist man sich bewusst. Dennoch sei man zuversichtlich, hier noch neue, durchmischte Zielgruppen ansprechen zu können. "Unsere Tradition und Erfahrung bei Produktionen aus Europa sehen wir als großes Plus gegenüber den US-Anbietern auf dem Fernsehmarkt", so Böchheimer.
Eine Einschätzung, wie viele Abonnenten es brauchen wird, um sich hier dauerhaft am Markt zu behaupten, will man bei CANAL+ dennoch nicht abgeben. Es gehe darum, hier "die Zielgruppe anzusprechen" und "ein gutes Angebot" zu liefern.
CANAL+ ist derzeit in 40 Ländern vertreten, mit weltweit 22 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten. Mit den Tochterfirmen StudioCanal und KINO SWIAT ist man auch seit Jahren in der Produktion, dem Erwerb und dem Vertrieb von Spielfilmen und TV-Serien aktiv.
Susanne Gottlieb