Selbst "Bond, James Bond" ist betroffen: "Die Welt hat sich weitergedreht, Commander Bond", musste sich Daniel Craig bei seiner Leinwand-Abschiedsshow als Geheimagent von Lashana Lynch anhören. Aus der Figur des allzeit offensiven Womanizers, der Frauen schon einmal ohrfeigte oder sich als Mann selbstverständlich über ihr "Nein!" hinwegsetzte, ist ein vorsichtiger, zärtlicher Verführer geworden. Einer, über den auch Altherrenwitze gemacht werden. Der jüngste 007-Streifen "Keine Zeit zu sterben" (2021) war der erste seit #MeToo. Und daran lässt sich sehr gut ablesen, welche weitreichenden und unwiderruflichen Konsequenzen dieser Hashtag und die daraus resultierende Debatte über Missbrauch, Sexismus, Diskriminierung, patriarchale Strukturen sowie Gleichberechtigung hatte. Der Wandel von 007 belegt auch, wie tradierte Rollenbilder immer öfter aufgebrochen werden.