Die Rundfunkgebühren werden abgeschafft. Der Sender wird sich künftig anders organisieren müssen – etwa per Steigerung der Werbeerlöse oder Teilprivatisierung, als Aboservice nach Pay-TV-Modell oder per Direktfinanzierung durch die Regierung (nicht von ungefähr das bevorzugte Organisationsmodell autokratischer Regimes, siehe Ungarn, Russland etc.). Das ist kein österreichisches Szenario. Es trifft die BBC, älteste nationale Rundfunkanstalt der Welt, heuer vor 100 Jahren gegründet und seither Vorbild und Inbegriff für öffentlich-rechtliches Programm. Die Gebührenabschaffung in Großbritannien wird jetzt durchgeboxt, weil Premier Boris Johnson dringend ein Thema braucht, um die Öffentlichkeit von seinem Partytiger-Lifestyle im Lockdown abzulenken.
Ute Baumhackl