Der legendäre US-Künstler Lawrence Weiner ist tot. Der gebürtige New Yorker verstarb am gestrigen Donnerstag im Alter von 79 Jahren, wie seine Galerien mitteilten. Weiner war einer der prominenten Vertreter der Konzeptkunst ab den 1960ern und wurde hierbei vor allem durch seine überdimensionalen Wandinstallationen bekannt. Dabei waren die Bindungen des US-Amerikaners an Österreich eng.
So war Weiner erst vor wenigen Tagen der mit 20.000 Euro dotierte Wiener Oskar-Kokoschka-Preis 2022 zugesprochen worden. In der Bundeshauptstadt hatte Weiner nicht zuletzt durch seine großformatige Arbeit "Smashed to pieces (in the still of the night)" am ehemaligen Flakturm im Bezirk Mariahilf breite Bekanntheit erlangt.
"Art is really and truly a very social activity“ ist eine Textarbeit von Lawrence Weiner, die mir aus der Seele spricht. Diese Arbeit offenbart sein Verständnis von Kunst; was Kunst für den Einzelnen wie für die Gesellschaft zu bedeuten und bewirken vermag“, so Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler zum Tod des herausragenden Künstlers. Lawrence Weiner war als Mitbegründer der Konzeptkunst und als einer seiner wichtigsten Vertreter eine internationale Größe. Durch seinen Umgang mit Sprache und seinem Verständnis derselben ist ihm eine einzigartige Stellung innerhalb der Kunst des 20. Jahrhunderts gelungen. Weiners Wort-Skulpturen sind auf der ganzen Welt zu finden, sowohl im öffentlichen Raum wie auch in Museen oder auf Messen. In seinem Denken war er seiner Zeit weit voraus. In seiner ‚Declaration of Intent‘ vertrat er eine Position, die auch heute noch radikal anmutet.
Mit Wien verband den Künstler eine wechselvolle Geschichte. Sein von den Festwochen beauftragtes Kunstwerk für den Flakturm im Esterhazypark „Smashed to pieces (in the still oft he night)“ wird heute Nacht für Nacht auf den Schwanzer-Trakt der Angewandten projiziert.
Die Stadt Wien beherbergt in ihrer Sammlung jedoch die Entwürfe zu diesem wichtigen Schriftzug, des weiteren eine Fotodokumentation des Künstlers Martin Kitzler.
„Mit Lawrence Weiner verliert die Kunstwelt eine Persönlichkeit, die durch eine unverkennbare Formensprache zwischen dem Poetischen und dem Politischen wirkte. Die Kunstwelt wird ihn als Künstler und seine Formensprache vermissen“, unterstreicht die Stadträtin.