Wien 1990. Im Hietzinger Haus von Stanislaw Lem läutet das Telefon. Am anderen Ende der Leitung ist der Hollywoodstar Richard Gere. Er möchte die Filmrechte für Lems berühmtestes Buch „Solaris“ kaufen. Der polnische Science-Fiction-Autor hört dem Amerikaner geduldig zu und unterbricht schließlich: „Entschuldigen Sie, aber wer sind Sie?“ Stille im Hörer – Richard Gere hat die Frage nicht verstanden. „Sind Sie ein Produzent oder ein Regisseur?“, hilft Lem nach. „Ich bin Schauspieler“, lautet die schüchterne Antwort. Lem hängt auf. Hollywood und Stanislaw Lem, das war nie eine Liebesgeschichte. Als Jahre später Steven Soderbergh „Solaris“ mit George Clooney verfilmt, steht der Autor nach einer Viertelstunde auf und sagt: „Wo ist mein Zwetschkenkompott. Es schlägt diesen Film um Längen.“
Radek Knapp