Die derzeitige Direktorin des Jüdischen Museums in Augsburg setzte sich damit gegen 19 Bewerberinnen und Bewerber durch, darunter auch Ex-Zeit-im-Bild-Sprecherin Danielle Spera selbst, die sich um eine Verlängerung ihres mit Juni 2022 auslaufenden Vertrages beworben hatte. Damit erhält das Jüdische Museum Wien, das Teil der städtischen Wien Holding ist, 2022 nach zwölf Jahren eine neue Leitung, wenn Barbara Staudinger das Haus mit seinen beiden Standorten in der Dorotheergasse und am Judenplatz übernimmt.
Die designierte Museumschefin kam 1973 in Wien zur Welt und studierte dort später Geschichte, Theaterwissenschaft und Judaistik. Nach einer Position als wissenschaftliche Angestellte am Institut für jüdische Geschichte Österreichs von 1998 bis 2005 wurde sie Kuratorin am Jüdischen Museum München und war unter anderem Teil des Teams zur Neugestaltung der österreichischen Ausstellung im Museum Auschwitz-Birkenau. Seit 2018 steht sie dem Jüdischen Museum Augsburg vor.

Die Wien Holding hatte die Position der Direktorin im März ausgeschrieben, worauf sich 20 Personen bewarben. Staudinger ging aus dem Prozess als Favoritin der Findungskommission hervor, die sich laut Aussendung einstimmig für die Museumsleiterin aussprach. Danielle Spera hatte es laut Medienberichten ebenfalls in die Runde der letzten Fünf geschafft und bis zuletzt um ihre Verlängerung gekämpft.

So sprachen sich jüngst in einem Offenen Brief prominente Unterstützerinnen und Unterstützer wie Ex-Kanzlerin Brigitte Bierlein, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, Universalkünstler Andre Heller oder die Salzburger Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler für den Verbleib der 64-Jährigen an der JMW-Spitze aus.

Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) dankte Danielle Spera und prognostizierte in Richtung Staudinger: "Aufbauend auf der großartigen Arbeit von Danielle Spera wird sie ein neues Kapitel in der Geschichte des Museums schreiben, das einen besonderen Fokus auf die wissenschaftliche Aufarbeitung der Sammlung, die Vermittlung und den Rezeptionsgewohnheiten einer jungen Generation legt: Digitale Formate werden ausgebaut, gesellschaftspolitische Diskurse stärker in der Stadt verankert und die Sammlung intensiver vermittelt."