Der "Jedermann"-Besucher aus Wien, der bei der Premiere vergangenen Samstag im Festspiel-Haus einen Quarantäne-Cluster ausgelöst hat, war nach Recherchen der "Salzburger Nachrichten" selbst K2-Kontaktperson. Im Büro des Wiener Gesundheitslandesrates Peter Hacker bestätigte man, dass der Mann weder Absonderungsbescheid noch Bewegungseinschränkungen hatte. Das bedeute auch, das der Mann mit keinen straf- oder verwaltungsstrafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen habe. "Zwei Personen aus dem näheren Umfeld des Festspielgastes würden nunmehr als Kontaktperson 1 geführt und daher abgesondert", heißt es in dem Bericht. Man halte sich an die Bestimmungen des Ministeriums und gehe bezüglich der Kontaktperson entsprechend vor.
Wer als K2-Person identifiziert, wird aufgefordert, soziale Kontakte, öffentliche Verkehrsmittel und Reisetätigkeit zu reduzieren. Es wird empfohlen, Menschenmengen zu vermeiden.
Lukas Crepaz, Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele, zeigte sich gegenüber der "SN" entsetzt: "Wenn dem so wäre, dass jemand trotz Kontaktbeschränkung in die Veranstaltung gegangen ist, wäre empörend. Crepaz betonte auch: Wer wegen Corona - sei es wegen einer Infektion, einer Reisebeschränkung oder als K1- oder K2-Person nicht zu einer Vorstellung kommen könne, erhalte mit behördlicher Bestätigung den Kaufpreis zurückerstattet.
Die Daten von 44 Menschen, die ihre Sitzplätze im Umfeld der K2-Kontaktperson hatten, wurden an die Salzburger Gesundheitsbehörde weitergegeben. Bislang, so Crepez, habe er keine Nachricht über eine Ansteckung mit Covid-19 erhalten.