Das von 19. bis 22. August angesetzte Frequency-Festival in St. Pölten wird nicht stattfinden. Als Begründung genannt wurden seitens des Rathauses vor allem Bedenken wegen der Delta-Variante des Coronavirus. "Die Gesundheit von Besuchern und Bevölkerung geht vor", wurde betont.
"Ausgezeichnetes Sicherheitskonzept"
Festgehalten wurde vom Sprecher aber auch, dass das seitens der Veranstalter vorgelegte Sicherheitskonzept "ausgezeichnet" gewesen sei. Rechtlich wird die Absage auf einer Verordnung fußen, die von der Stadt erlassen wird und am 28. Juli in Kraft treten soll. Sie wird bei mehr als einen Tag dauernden Outdoor-Veranstaltungen eine Kapazitätsbegrenzung von 3000 Personen vorsehen.
Unter anderen hatte sich die bekannte Virologin Dorothee Von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck zuletzt schon gegen eine Durchführung des Events ausgesprochen und von einem "Superspreading Event" gewarnt.
Die Organisatoren des Festivals, bei dem heuer Künstler wie RAF Camora, Bilderbuch oder AnnenMayKantereit aufgetreten wären, bestätigten am Freitagmorgen die Absage: "Die Wut ist schon groß. Vor allem, weil Zehntausende Besucher enttäuscht sein werden", sagt Frequency-Veranstalter Ewald Tatar. "Wir haben in den letzten Wochen und Tagen gekämpft. Wir haben gute Sicherheitskonzepte vorgelegt." Geholfen hat es nicht. "Es gibt jetzt diese Verordnung von der Stadt, da müssen wir uns daran halten, so schade es ist."
Die Festival-Leitung verspricht, sich davon nicht entmutigen zu lassen und im kommenden Jahr zurückkehren zu wollen: "2022 wird unser aller Jahr! Endlich! Passt gut auf euch auf, bleibt weiterhin gesund und optimistisch, damit wir uns im August 2022 wieder in die Arme fallen können." Heuer wären beim Festival Künstler wie RAF Camora, Bilderbuch oder AnnenMayKantereit aufgetreten. Sie alle waren bereits für die im Vorjahr ebenfalls abgesagte Ausgabe vorgesehen.
Weiterhin geplant ist das auch von Barracuda Music veranstaltete Nova Rock Encore am 11. September in Wiener Neustadt. Hier würden andere Richtlinien gelten, zudem gebe es ein umfassendes Sicherheitskonzept mit 3G-Regel: "Das dauert nur einen Tag und es wird auch nicht gecampt. Wir sind optimistisch, dass es dabei bleiben wird", so Tatar.
Insgesamt hätte er sich gewünscht, dass die Regierung bei den Jugendlichen mehr Überzeugungsarbeit in Richtung Impfung geleistet hätte: "Faktum ist, dass man mit solchen Entscheidungen wie der Absage sicher keine Jugendlichen dazu bekommt, sich impfen zu lassen." Man habe eine Umfrage gemacht, dabei hätten 75 Prozent der jungen Menschen angegeben, dass sie sich für einen Festivalbesuch auch impfen lassen würden: "Man hätte das auch nutzen können", bedauert Ewald Tatar.