Wir kennen ihn nur zu gut: Lucky Luke, den einsamen Helden und sein Pferd Jolly Jumper. In diesem Band ist jedoch alles anders: Der Franzose Matthieu Bonhomme hat einen Hommage-Band getextet, gezeichnet und koloriert. Hommage heißt in diesem Fall: Der Held sieht anders aus und darf auch - anlässlich seines in diesem Jahr gefeierten 75. Geburtstages - ein Westernabenteuer erleben, das nur wenig mit Parodie zu tun hat. Hier darf auch Blut fließen, wenn sich jemand aus dem Hinterhalt heranpirscht, doch Luke wieder einmal schneller zieht und trifft. Der einsame Cowboy sieht sich in "Wanted" - so der Titel des Albums - von Kopfgeldjägern, Indianern und drei Frauen verfolgt, denn 50.000 Euro sind auf den Kopf unseres Helden ausgesetzt, den man eines Mordes bezichtigt.
Die charmante Geschichte geizt nicht mit Western-Romantik: die drei Schwestern Angie, Bonnie und Cherry treiben ihre Rinder durch die Prärie und verlieben sich Hals über Kopf in den Grashalm kauenden Fremden. Dass er das Rauchen (1983) aufgegeben hat, macht ihn auch zum Gespött der "harten Männer": "Man sagt, dass der berühmte Lucky Luke kein echter Cowboy mehr ist, seit er mit dem Rauchen aufgehört hat. Man sagt, er tippelt wie ein Weib mit 'nem Blümchen im Maul durch die Gegend." In "Wanted" darf auch so gesprochen werden, wie es in der regulären Albenserie nicht erlaubt wäre.
Die drei Damen, denen Luke jetzt beisteht, sind sich auch sicher: "Attraktiv. Junggeselle. Aber ein Spitzbube." Ein mit viel Charme ausgefochtener Kampf unter den Schwestern beginnt, deren Devise dabei lautet: "Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Wer zuerst küsst . . ."